Halle/Berlin (MH) – Mit der traditionellen Feierstunde am Händel-Denkmal auf dem Markt in Halle (Saale) haben am Freitag die Händel-Festspiele zu Ehren des Barockkomponisten begonnen. Am Abend sollte das Oratorium "Jephtha" Premiere feiern. Bis zum 11. Juni sind mehr als 100 Veranstaltungen an 24 Orten in der Geburtsstadt Händels und der Umgebung geplant, wie die Veranstalter mitteilten. Zahlreiche Programme können kostenfrei besucht werden.
Das Motto der diesjährigen Händel-Festspiele lautet "Original? – Fälschung?". Damit werde ein brisantes Thema aufgegriffen, erklärte Intendant Clemens Birnbaum. Bereits im 18. Jahrhundert seien Urheberfragen, Raubdrucke und Fälschungen Thema gewesen. Händel selbst habe sich gegen unerlaubte Vervielfältigungen seiner Kompositionen wehren müssen.
Das Prager Figurentheater Buchty a loutky wird eine szenische Neuproduktion mit Holzmarionetten aufführen. Das Stück basiert auf den "Metamorphosen" des römischen Dichters Ovid. Eine frühere Fassung der Komposition wird zudem konzertant aufgeführt. Das Collegium Cartusianum unter der Leitung von Peter Neumann spielt auf Original-Instrumenten. Beide Aufführungen basieren auf neuesten Forschungserkenntnissen der Hallischen Händel-Ausgabe.
Zu den weiteren Höhepunkten gehören laut Birnbaum ein interreligiöses Projekt der abrahamitischen Weltreligionen unter dem Motto "One God". Dabei erklingt Musik aus dem Judentum, Christentum und Islam, vom Mittelalter bis zum Barock. Die Aufführung mit dem mehrfach bereits in Halle gefeierten Pera Ensemble wird vom türkischen Musiker Mehmet C. Yesilçay geleitet.
Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde in Halle geboren. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in London, wo er auch starb. Nach Halle kommen jährlich Tausende Menschen aus dem In- und Ausland eigens wegen seiner Musik.
Zum Abschluss der Festspiele gibt es traditionell das Konzert unter freiem Himmel in der Galgenbergschlucht, mit Feuerwerk zu Händels gleichnamiger Musik.
(wa, mit dpa)
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