Stuttgart – Der Altmeister des Musiktheaters, Peter Konwitschny, bringt am (heutigen) Sonntag an der Stuttgarter Staatsoper die antike Familientragödie "Medea" auf die Bühne. Die Oper von Luigi Cherubini (1760-1842) handelt von Medea, die ihren Mann an eine andere verliert und dann aus Rache ihre beiden Kinder umbringt. Die Titelpartie singt Cornelia Ptassek. Alejo Pérez, der das Staatsorchester schon bei einem Sinfoniekonzert in der Saison 2015/16 geleitet hat, wird erstmals eine Oper in Stuttgart dirigieren.
Er wolle "keinen Klimbim, keine schönen Kostüme, schöne Tönchen" aufführen, sondern eine Botschaft vermitteln, sagte Konwitschny (72) vor der Premiere. Er selbst habe Sympathien für Medea, interessiere sich für ihre Botschaft, weil sie sich zur Wehr setze gegen Verrat, Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit. "Es müsste eine Gesellschaft geschaffen werden, die in der Lage ist, solche großartigen Frauen zu integrieren, statt sie zu liquidieren." In Sicht sei eine solche Welt aber nicht, meinte der mehrfach als "Regisseur des Jahres" ausgezeichnete Theatermacher. Aufgeführt wird das Werk in der Dialogfassung einer neuen, für die Oper Stuttgart angefertigten Übersetzung auf Deutsch.
(dpa/MH)
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