Montag, 23. April 2012 / 23:15 – 00:15 Uhr
WDR-Fernsehen
Dokumentation (Deutschland 2011/Erstausstrahlung) "Licht" von Karlheinz Stockhausen ist eine der großen Legenden der zeitgenössischen Musik. 27 Jahre lang hat der Komponist an dem Zyklus von sieben Opern gearbeitet. Insgesamt sind 29 Stunden Musik entstanden. Eine dieser Opern wurde im April 2011 in der Stockhausen-Stadt Köln uraufgeführt: In einer bildgewaltigen Inszenierung von Carlus Padrissa kam "SONNTAG aus LICHT" auf die Bühne.
Die Dokumentation von Enrique Sánchez Lansch begleitet die Entstehung der Inszenierung von den ersten Proben bis zur Premiere. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine emotionale Reise in die Welt der Musik von Karlheinz Stockhausen. Dabei werden sowohl die Höhepunkte als auch die kritischen Momente während der Probenarbeit einfühlsam präsentiert. Gleichzeitig erfährt der Zuschauer Hintergründe durch die Interpreten. Einige von ihnen haben jahrzehntelang mit dem Komponisten eng zusammengearbeitet, vor allem die Soloflötistin Kathinka Pasveer.
Mit dem Zyklus "Licht" hinterließ Stockhausen ein monumentales Opus, das religiöse, mystische und autobiographische Themen behandelt. Die Werke bauen auf einer einzigen „Superformel“ auf, die drei Melodien zusammenfügt, welche die Hauptfiguren – Michael, Eva, Luzifer – charakterisieren. Drei Opern erlebten ihre Uraufführung an der Mailänder Scala, in Leipzig wurden 1992 "Dienstag" und 1996 "Freitag" erstmals gespielt. Dargestellte Personen oder Gruppen werden teilweise mehrfach besetzt, mit einem Instrument oder einer Gruppe derselben assoziiert bzw. durch Tänzer erweitert. Zu den zahlreichen Einfällen gehört, dass Stockhausen vier Streicher in vier fliegende Hubschrauber setzte und von dort ihre Musik spielen ließ. Komplett wurde das 29 Stunden Musik umfassende Werk "Licht" noch nicht aufgeführt.
(wa)