Samstag, 06. März 2021 / 22:05 – 22:50 Uhr
3sat
Dokumentation (Österreich 2014) Eine Radioübertragung von Beethovens 7. Symphonie gab dem damals 18-jährigen Nikolaus Harnoncourt den entscheidenden Impuls für seinen Berufswunsch: Er wollte Cellist in einem Orchester werden. Seine Karriere als Orchestermusiker beendete er abrupt nach einer Aufführung von Mozarts g-Moll-Symphonie, die nach seiner Meinung völlig falsch interpretiert worden war.
In den folgenden Jahrzehnten erschuf sich Harnoncourt (1929-2016), zuerst noch als Cellist, dann als Dirigent, seinen eigenen musikalischen Kosmos. Er folgte nur den Leitgestirnen der Musikgeschichte: Monteverdi, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Offenbach, Strauss, Bizet, Smetana, Dvořák oder auch Gershwin im beginnenden 20. Jahrhundert. Musikhistorisch und biografisch schließt sich hier der Kreis in Harnoncourts Leben.
Dass Harnoncourts Leben seit frühester Kindheit von Musik geprägt ist, ist kein großes Geheimnis. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass bestimmte Komponisten und sogar einzelne Musikstücke verschiedene Phasen seines Lebens bestimmten oder ihnen eine entscheidende Wendung gaben. Zu Harnoncourts frühen Kindheitserinnerungen zählen Melodien von George Gershwin, die sein Vater für die Familie am Klavier im Grazer Palais Meran intonierte.
Für das Porträt von Günter Schilhan stellte der Künstler selbst eine Werkauswahl der für ihn bedeutendsten Musik seines Lebens zusammen. Von der Kindheit bis zur Gegenwart reicht diese musikalische Biografie, die anhand von Konzertausschnitten, Probenarbeiten und persönlichen Kommentaren des Stardirigenten einen Bogen über sein Leben und gleichzeitig über die Musikgeschichte spannt.
(pt/MH)
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