Mailand/Berlin (MH) – Der italienische Pianist Maurizio Pollini ist tot. Er starb am Samstagmorgen im Alter von 82 Jahren, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete. Pollini war seit einiger Zeit krank und musste zuletzt seine geplanten Konzerte absagen. Das Teatro alla Scala erklärte, man trauere um "einen der großen Musiker unserer Zeit".
Der 1942 in Mailand geborene Pollini debütierte 1958 an der Scala. Bis zu seinem letzten Konzert 2023 hat er dort 168 Mal gespielt. Er arbeitete mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Daniel Barenboim, Riccardo Chailly und besonders seinem Freund Claudio Abbado. Zudem konzertierte er mit Carlo Maria Giulini, Pierre Boulez und Zubin Mehta. Neben dem Orchester der Mailänder Scala trat er auch mit großen Klangkörpern wie den Wiener Philharmonikern und dem Gewandhausorchester Leipzig auf.
Der internationale Durchbruch gelang Pollini 1960, als er mit 18 Jahren beim Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann. Als Interpret habe er die Wahrnehmung von Komponisten wie Chopin, Debussy und Beethoven revolutioniert, hieß es in einem Nachruf der Scala. Zudem engagierte er sich für die Erweiterung des Repertoires, insbesondere für die Zweite Wiener Schule und die Neue Musik. Dabei arbeitete der Pianist mit Ensembles wie dem Klangforum Wien, der Musikfabrik Köln, dem SWR-Experimentalstudio und dem Ensemble Intercontemporain.
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(wa)
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