Würzburger Intendant Trabusch geht zum Jahresende

19. Dezember 2024 - 16:18 Uhr

Würzburg/Berlin (MH) – Der Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg, Markus Trabusch, verlässt das Haus vorzeitig. Die Stadt Würzburg und Trabusch hätten beschlossen, ihre Zusammenarbeit zum 31. Dezember 2024 zu beenden, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Dieser Schritt diene dem Wohl des Theaters und der kulturellen Entwicklung der Stadt wie auch den persönlichen Interessen Trabuschs, "der zuletzt erheblichem öffentlichen Druck und Vorwürfen ausgesetzt war", hieß es.

Markus Trabusch

Markus Trabusch

Der Intendant habe das Mainfranken Theater in mehr als acht Jahren entscheidend geprägt, sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). "Unter seiner Leitung wurden zentrale Projekte für die Zukunft des Hauses initiiert." Dazu zählten etwa die Weichenstellung für den zukünftigen Status als Staatstheater und die umfassende Generalsanierung des Gebäudes.

Der 1962 in Trier geborene Trabusch leitet das Mainfranken Theater seit 2016. Er wollte seinen Vertrag im Sommer 2026 auslaufen lassen, um sich auf die Kunst zu fokussieren und Eigenes auf die Bühne zu bringen, wie er im Frühjahr erklärte. Kürzlich kamen jedoch Vorwürfe auf, Trabusch habe das Verhalten eines jungen Mannes mit Einschränkungen während einer Vorstellung im Nachhinein als "massive Störung" bezeichnet. Zudem soll er Menschen mit Beeinträchtigungen "Sondervorstellungen" angeboten haben. Die Gewerkschaften Verdi, Unisono und die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger forderten darauf Trabuschs Rücktritt. Der Intendant erklärte darauf im Bayerischen Rundfunk, diese "Sondervorstellungen" seien als zusätzliches Angebot zu verstehen. "Wer sich entscheidet, zu uns zu kommen, wird nicht von uns gesteuert. Wir werden nicht selektieren", betonte er.

Das Mainfranken Theater wird seit 2020 saniert sowie um ein Kleines Haus und einen Orchesterprobenraum erweitert. Die Wiedereröffnung war ursprünglich für 2022 geplant. Während das Kleine Haus mit Schauspiel- und Tanzproduktionen den Betrieb im Dezember 2023 aufnahm, werden die Arbeiten im Großen Haus voraussichtlich noch bis 2029 dauern. Musiktheater- und Tanzproduktionen werden bis dahin in der Ersatzspielstätte "Theaterfabrik Blaue Halle" aufgeführt. Das Philharmonische Orchester Würzburg gastiert weiterhin in der Hochschule für Musik und im Toscanasaal der Residenz.

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(wa)

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