Die Deutschen geben mehr Geld für Musikinstrumente als für Tonträger aus. Die Musikinstrumentenbranche ist inzwischen der zweitgrößte Teilmarkt der Musikwirtschaft. Das ergaben die Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes und Berechnungen des Büros für Kulturwirtschaft, teilte der Branchenverband SOMM am Mittwoch in Berlin mit. Mit einem Gesamtumsatz von 1,726 Milliarden Euro stehe das Instrumenten-Segment direkt hinter der Veranstaltungsbranche.
Während die Zahl der Fachgeschäfte zwischen 2009 und 2010 von 2.235 auf 2.142 zurückging, verzeichnete das herstellende Gewerbe einen Anstieg der Firmen von 1.165 auf 1.180. "Die Entwicklung, dass der Facheinzelhandel nach und nach von der Landkarte verschwindet, beobachten wir seit einigen Jahren mit Argwohn", sagte SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll. Um diesem Trend entgegenzuwirken, entwickle der Verband Konzepte wie die "Music Your Life"-Kampagne.
Erfreulich sei aber, dass die Zahl der Hersteller und der Gesamtumsatz der Branche weiter wachse. Der Einzelhandels-Umsatz mit Musikinstrumenten und Musikequipment lag nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Jahr 2010 bei 1,175 Milliarden Euro, 70 Millionen Euro mehr als 2009. Das herstellende Gewerbe konnte seinen Umsatz im selben Zeitraum von 532 Millionen Euro auf 551 Millionen Euro steigern.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Herstellersegment ging von 6.632 (2009) auf 6.323 (2010) zurück. Dagegen waren im Facheinzelhandel, trotz rückläufiger Menge der Instrumentengeschäfte, 2010 mehr Menschen erwerbstätig (6.168) als 2009 (6.127).
(wa)
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