Sonntag, 23. November 2014 / 00:40 – 03:35 Uhr
ARTE
Oper (Frankreich 2014, Erstausstrahlung) Der reiche türkische Fürst Selim kommt nach Neapel, um hier amouröse Abenteuer zu finden. In der Stadt befindet sich auch die junge, zuvor von Selim abgewiesene Türkin Zaida. Sie konnte den Haremsintrigen entfliehen und trauert in Neapel ihrem einstigen Geliebten Selim nach. Die lebensprühende, kokette Fiorilla, Gattin des Graubartes Geronio, verdreht dem Neuankömmling Selim den Kopf und gibt ihm ein Stelldichein. Am selben Abend kommt es auch zur Wiederbegegnung von Selim und Zaida. Das erregt die Eifersucht Fiorillas, die jedoch ihrerseits von ihrem Gatten eifersüchtig verfolgt wird.
Selim beschließt, Fiorilla zu entführen, nachdem Geronio es abgelehnt hat, sie ihm zu verkaufen. Auf einem von dem jungen Dichter Prosdocimo, der auf der Suche nach Ideen für ein Opernlibretto ist, veranstalteten Maskenball hält Selim Zaida fälschlicherweise für Fiorilla. Diese wiederum bemerkt nicht, dass sich ihr Verehrer Narciso als Selim verkleidet hat. Nach all diesen heillosen Verwechslungen kehrt Fiorilla zu Geronio zurück, und Selim versöhnt sich mit Zaida. Und der Dichter Prosdocimo freut sich darüber, dass die Geschichte, die er erzählen will, glücklich endet und der Friede wieder eingekehrt ist.
"Der Türke in Italien" thematisiert Freiheit, Treue und Liebesbeziehungen. Das macht diese Oper bühnenwirksamer, als es Rossinis vorangegangene, stärker in der neapolitanischen Tradition verankerte Opern sind. Das Werk ist nach "Die Liebesprobe" und "Die Italienerin in Algier" die letzte der drei Opern Gioachino Rossinis (1792-1868), die von der damals herrschenden Orientbegeisterung zeugen. Bei der Uraufführung meinte das Publikum, Rossinis neue Opera buffa unterscheide sich nicht sonderlich von ihren Vorgängerinnen. Sie ist jedoch musikalisch anspruchsvoller, wahrt dabei aber die Rossinis Kompositionen eigene Leichtigkeit, Virtuosität und Fröhlichkeit.
Die Neuproduktion des Festival d’Aix-en-Provence ist eine Inszenierung des New Yorker Regisseurs Christopher Alden. Es spielt das Orchester Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski. Es singen Adrian Sâmpetrean (Bass), Olga Peretyatko (Sopran), Alessandro Corbelli (Bariton), Lawrence Brownlee (Tenor), Pietro Spagnoli (Bariton), Cecelia Hall (Mezzosopran) und Juan Sancho (Tenor).
(pt/wa)