Dresden/Berlin (MH) – Die 10. Ausgabe der Internationalen Schostakowitsch-Tage im sächsischen Gohrisch dauert länger als die bisherigen. An vier statt drei Tagen gastieren Musiker aus dem In- und Ausland in der Konzertscheune, sagte der Künstlerische Leiter Tobias Niederschlag am Donnerstag in Dresden. Das traditionelle Sonderkonzert der Sächsischen Staatskapelle am Vorabend findet diesmal im Dresdner Kulturpalast statt.
Im Mittelpunkt der acht Konzerte vom 20. bis 23. Juni stehen neben dem russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) auch dessen Landsleute Sergej Prokofjew und Igor Strawinsky. Vom Namensgeber des Festivals ist bereits zum dritten Mal eine Uraufführung zu erleben: Der rumänische Pianist Daniel Ciobanu spielt in einem Klavierrezital das 1919 komponierte Stück "Im Wald". Auch zwei nachgelassene Film-Romanzen für Sopran und Klavier werden erstmals in Deutschland zu hören sein, interpretiert von Ilona Domnich und José Gallardo.
Mit Mieczysław Weinberg und Galina Ustwolskaja würdigt das Programm zwei Jubilare: Der enge Freund Schostakowitschs und seine Schülerin hätten 2019 beide ihren 100. Geburtstag gefeiert. Von Weinberg gelangen "Zwei Lieder ohne Worte" für Violine und Klavier zur Uraufführung, es spielen Linus Roth und José Gallardo. Ustwolskajas "Grand Duet" für Violoncello und Klavier interpretieren Isang Enders und Yekwon Sunwoo.
Dem lettischen Dirigenten Andris Nelsons, der für die Einspielung von Schostakowitsch-Symphonien mit dem Boston Symphony Orchestra bereits drei Mal den US-Musikpreis Grammy erhielt, wird der Internationale Schostakowitsch Preis Gohrisch verliehen.
Im Luftkurort Gohrisch hatte der Komponist Dmitri Schostakowitsch 1960 sein 8. Streichquartett geschrieben. Seit 2010 wird ihm zu Ehren jährlich ein Musikfestival veranstaltet.
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(wa)
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