Charité empfiehlt Corona-Regeln für Orchester

07. Mai 2020 - 23:00 Uhr

Berlin (MH) – Orchester können nach Einschätzung von Wissenschaftlern der Berliner Charité unter bestimmten Bedingungen wieder zusammen spielen und proben. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme sei die Einhaltung klarer Schutzmaßnahmen notwendig. So sollten Streicher, Schlagzeuger und Tasteninstrumente im Abstand von 1,5 Metern sitzen, Bläser sollten zwei Meter Abstand halten. Für Blechbläser werde ein zusätzlicher Plexiglas-Schutz empfohlen.

Konzerthaus Berlin

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Im Hinblick auf mögliche Ansteckungen untersuchten die Wissenschaftler die besonderen Aspekte der verschiedenen Instrumente – etwa wieviel Atemluft ein Musiker auf welche Weise aus einer Flöte, einer Klarinette oder einer Trompete ausstößt. Vorteilhaft ist demnach, dass die Musiker "nicht einander gegenüber sitzen und sich auch nicht ansprechen, allenfalls in der Probensituation gelegentlich". Neben den spezifischen Empfehlungen führen die Forscher allgemeine Schutzmaßnahmen auf, beispielsweise eine tägliche Selbstüberprüfung auf Covid-19-typische Symptome und Hygieneregeln.

"Mit dieser Stellungnahme werden wichtige Grundlagen für den Proben- und Konzertbetrieb der Orchester geschaffen", erklärte der Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité, Stefan Willich.

Die Studie entstand auf Initiative der sieben Berliner Klangkörper: die Berliner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO), das Konzerthausorchester Berlin, die Orchester der Deutschen Oper Berlin und der Komischen Oper Berlin, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) und die Staatskapelle Berlin. Das 13-seitige Papier bezieht sich ausschließlich auf die Situation der Orchestermusiker, Sicherheitsmaßnahmen für das Publikum müssten getrennt erarbeitet werden.

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(wa)

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