München (dpa/MH) – Es war eine faszinierende Mischung aus Film, Gesang und Musik: Mit der Uraufführung von "7 Deaths of Maria Callas" der Performance-Künstlerin Marina Abramović ist die Bayerische Staatsoper in München am Dienstagabend in die neue Spielzeit gestartet. "Es geht um das Sterben an einem gebrochenen Herzen, um den Tod aus Liebe", hatte Abramović zuvor erklärt. Sieben Arien waren unter musikalischer Leitung von Yoel Gamzou zu hören, begleitet von Kurzfilmen, in denen Abramović an der Seite des US-Schauspielers Willem Dafoe die Bühnentode nachstellt – sie siecht dahin, wird erstochen, erdrosselt, verfällt dem Wahnsinn oder geht ins Feuer.
Berühmte Opern hat die Künstlerin ausgewählt – allesamt Partien, die die von ihr besonders verehrte Callas einst gesungen hat, etwa die Violetta aus Giuseppe Verdis "La Traviata", die "Norma" von Vincenzo Bellini oder die Lucia aus Gaetano Donizettis "Lucia die Lammermoor". Zusammengehalten wird die Opernmusik von Kompositionen und Soundcollagen des Musikers Marko Nikodijevic. Am Ende geht es um den realen Tod der berühmten Sopranistin, die Abramović im Bett liegend selbst darstellt. Dabei ist die Künstlerin überzeugt, dass ihr Idol an gebrochenem Herzen gestorben ist, aus Kummer über die gescheiterte Liebe zu dem Milliardär Aristoteles Onassis.
Eigentlich sollte das Opernprojekt bereits im April groß gefeiert werden. Wegen der Corona-Pandemie konnte die Uraufführung aber erst jetzt stattfinden. Vier weitere Vorstellungen sind geplant. Am Samstag (5. September) wird die Vorstellung um 18:30 Uhr kostenlos auf staatsoper.tv übertragen sowie auf BR-Klassik Concert und Arte Concert. Anschließend ist das Video noch gut einen Monat abrufbar.
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(dpa/MH)
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