Hamburg – Anderthalb Jahre vor der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie freuen sich die Hamburger Symphoniker auf ihre Rolle als künftiges Residenzorchester der Laeiszhalle. "Es kommt uns darauf an, dieses Traditionshaus künstlerisch zu profilieren, zu festigen und in eine neue Zukunft zu führen", sagte Intendant Daniel Kühnel am Freitag in Hamburg. Die Laeiszhalle sei eine der bedeutendsten europäischen Konzerthallen. "Und es gibt auch Stücke, die in so einem Saal besser zu machen sind als in einer modernen Konzerthalle." Die Hamburger Symphoniker gehören neben den Hamburger Philharmonikern und dem NDR Sinfonieorchester zu den drei großen Klangkörpern der Stadt. Sie sind das künftige Residenzorchester der Laeiszhalle.
Chefdirigent Jeffrey Tate wird im Rahmen des Reformationsprojektes die Saison 2015/2016 mit der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach eröffnen. Dazu gibt es eine Installation des Künstlers Michael Hammers. "In den vergangenen Jahren ist hier Außerordentliches entstanden, ich bin ungeheuer stolz auf das Orchester. Die nächste Saison zeigt beispielhaft, zu welcher Vielfalt die Hamburger Symphoniker inzwischen fähig sind", sagte Tate, der das Orchester seit 2009/10 leitet. Im Rahmen des 2. Internationalen Musikfestes Hamburg leitet der Chefdirigent eine konzertante Aufführung von Leonard Bernsteins Comic Operetta "Candide".
Daneben sind zahlreiche Solisten und Dirigenten zu Gast, von denen viele ihr Symphoniker-Debüt geben. So wird Daniel Barenboim Brahms' zweites und Beethovens drittes Klavierkonzert unter der Leitung von Guy Braunstein spielen, der Erster Gastkünstler bleibt. Erstmals arbeiten auch Dirigenten wie John Axelrod, Nicola Luisotti oder Ben Gernon, Instrumentalisten wie Alessio Allegrini (Horn), Sunwook Kim (Klavier), Éric Le Sage (Klavier) und Diana Tishchenko (Violine), Sänger wie Krassimira Stoyanova, Pavol Breslik und Jason Bridges sowie die Flamenco-Cantaora Marina Heredia mit den Hamburger Symphonikern zusammen.
Mit der Auslastung seines Hauses zeigte sich Intendant Daniel Kühnel zufrieden. "Die Gesamtzahl der Besucher war noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr." In allen Konzerten sei die Zahl der Besucher im Vergleich zu den vergangenen fünf Spielzeiten um zehn Prozent gestiegen. Auch die Budgetlage sei stabil. "Wir konnten alle Vorgaben mehr als erfüllen." Bis zur Spielzeit 2019/20 wurden die jährlichen Zuschüsse von knapp fünf Millionen Euro eingefroren.
(dpa/MH)
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