Kommissar Wallander soll Opernheld werden

08. Juni 2015 - 22:38 Uhr

Tübingen/Berlin (MH) – Die Universität Tübingen will die Romanfigur des Kommissar Wallander erstmals auf die Opernbühne bringen. Das Stück mit dem Titel "W – The truth beyond" soll im Juli 2016 uraufgeführt werden, teilte die Hochschule am Montag mit. Die Musik stammt von dem schwedischen Komponisten Fredrik Sixten. Das Libretto des schwedischen Dramatikers Klas Abrahamsson schließt inhaltlich an den Roman "Der Feind im Schatten" von Henning Mankell an, in dem bei Wallander Alzheimer diagnostiziert wird.

Initiator des Projekts ist der Tübinger Universitätsmusikdirektor Philipp Amelung, der sich die persönliche Unterstützung des Autors gesichert hat. Mankell, der selbst eine Liebe zur Musik hegt, habe geraten: "Ihr müsst einen eigenen Weg finden, die Geschichte zu nutzen!"

Unter der künstlerischen Leitung Amelungs werden das Collegium Musicum der Universität sowie Studenten der Musikhochschule Stuttgart die Oper aufführen. Als Orchester steht die Württembergische Philharmonie Reutlingen zur Verfügung. Regie führt der Schauspieler und Moderator Malte Arkona. Kooperationspartner und Förderer der Produktion sind die Fachbereiche Musikwissenschaft, Medienwissenschaft, Germanistik und Skandinavistik der Uni Tübingen sowie die Städte Tübingen und Ystad, der schwedische Schauplatz der Wallander-Krimis. Im Theater von Ystad ist die Premiere einen Monat nach der Uraufführung geplant.

Begleitend zu der Oper wird es an der Universität Tübingen im Wintersemester 2015/16 ein interdisziplinäres Hauptseminar geben, das sich mit den Romanen, deren Verfilmung und der musikalischen Umsetzung beschäftigt. "Was ich im Verlauf der Arbeit gelernt habe, ist, wie sehr die Welten von Kriminalroman und Oper sich ähneln", sagt der Librettist Klas Abrahamsson: "Beide drehen sich ja um das Böse, den gewaltsamen Tod, große Gefühle und unglaublich grausame Ereignisse. Vor dem Hintergrund ist es fast eigenartig, dass nicht mehr Krimiopern gemacht werden!"

(wa)

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