Bayreuth – Nach fünfjähriger Schließung wird das Richard-Wagner-Museum Bayreuth am Sonntag wiedereröffnet. In der Zeit wurde das Wohnhaus Wagners (1813-1883) modernisiert und erweitert. Es solle aber kein "historisches Disneyland" sein, sagte Museumdirektor Sven Friedrich am Freitag. Neben Leben und Werk des Komponisten und Festspielgründers thematisiert das Haus auch die Wirkungsgeschichte und die engen Verbindungen zwischen der Familie Wagner und den Nationalsozialisten. Man stehe in einer Reihe mit den großen europäischen Musikergedenkstätten und wolle Gäste aus aller Welt nach Bayreuth locken.
"Die Auseinandersetzung mit der Ambivalenz in Person und Werk des großen Künstlers steht stellvertretend für die Herausforderung im Umgang mit unserer Kulturtradition", teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Freitag in Berlin mit. "Das neue Richard-Wagner-Museum veranschaulicht dies eindrucksvoll und würdigt gleichzeitig die zeitlose Modernität der Kunst Wagners im 21. Jahrhundert."
Das Haus Wahnfried, Wagners einstige Wohnstätte, die seit den 1970er Jahren als Museum diente, ist aufwendig saniert worden. Daneben wurde ein Neubau platziert. Das Museum habe Strahlkraft weit über Bayreuth hinaus, sagte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe über das 20-Millionen-Euro-Projekt. Nach Worten Friedrichs erwartet das Museum etwa 50.000 Gäste jährlich – den Großteil davon während der Festspielzeit von Ende Juli bis Ende August.
(dpa/MH)
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