Berlin (MH) – Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat massiven Widerstand gegen eine Reform der Thüringer Theaterlandschaft angekündigt. "Die aktuellen Abbau- und Fusionspläne von Minister Benjamin-Immanuel Hoff sind inakzeptabel", sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens am Donnerstag in Berlin. Nach einem Bericht der "Thüringischen Landeszeitung" will die Regierung des Freistaates die Opernsparte des Weimarer Nationaltheaters abwickeln, die Thüringen Philharmonie Gotha mit dem Orchester in Erfurt zusammenlegen und die Landeskapelle Eisenach auflösen.
Mertens nannte den Umgang mit den Künstlern "einfach unwürdig". Die DOV biete der Thüringer Staatskanzlei seit neun Monaten Gespräche zur Lage und Zukunft der Orchester und Theater an. Nun solle man vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
In den letzten 25 Jahren seien von ehemals mehr als 1.000 Musikerstellen über 400 abgebaut worden, erklärte der DOV-Chef. "Wenn man den Ruf Thüringens als Kulturland nicht endgültig ramponieren will, muss mit dem Abbau doch irgendwann einmal Schluss sein." Er hoffe, dass die Staatskanzlei ihre Pläne revidiert und einen Dialog mit Künstlern und Verbänden aufnimmt.
(wa)
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