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Lübeck – Ursprünglich sollte nur die Konzertsaaldecke saniert werden, doch jetzt bekommt die Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) eine Generalüberholung. Nach einer am Freitag vorgelegten Kostenschätzung geht die Hansestadt Lübeck von rund 22,3 Millionen Euro aus. Diese Summe umfasse auch die Instandsetzung des Foyers, der Fassade sowie die Modernisierung der Haustechnik und des Brandschutzes, sagte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD). Die Sanierung soll bis Ende 2018 dauern. Ab Sommer 2017 könne das Haus aber wieder voll bespielt werden, sagte er.
Für den im September gesperrten Konzertsaal hat die Stadt sechs Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen drei Millionen Euro für die Fassadensanierung, etwa 1,5 Millionen für das gläserne Foyer, die sogenannte Rotunde, 3,5 Millionen Euro für die Haustechnik und fünf Millionen Euro an Baunebenkosten. "Es ist eben nicht nur eine Instandsetzung, sondern eine Modernisierung", stellte Bausenator Franz-Peter Boden (SPD) klar.
Er verkündete auch eine gute Nachricht. Die Akustikdecke im Konzertsaal muss nicht, wie ursprünglich gedacht, komplett erneuert werden. "Sie kann durch den Austausch von Bauteilen ertüchtigt werden. Das hat den Vorteil, dass die Akustik des Saales nicht angetastet wird", sagte Boden.
Für die MuK-Geschäftsführerin Ilona Jarabek ist wichtig, dass der Spielbetrieb weiterlaufen kann und Konzert- und Kongressveranstalter dem Haus die Treue halten. "Bislang hatten wir viele positive Rückmeldungen. Wir mussten nur fünf Veranstaltungen absagen, darunter ein Konzert des Pianisten Lang Lang", sagte Jarabek.
Saxe hofft, dass die Bürgerschaft nun die bereits im Haushalt vorgesehenen sechs Millionen Euro für die Deckensanierung freigibt. Eine Mehrheit der Ratsversammlung hatte im November die Mittel gesperrt und bis zur Januarsitzung Aufschluss über die Gesamtkosten verlangt. "Die MuK ist ein wichtiger Baustein im kulturellen Profil Lübecks und zugleich eine der zentralen Spielstätten des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Deshalb hoffe ich, dass die Bürgerschaft der Sanierung zustimmen wird", sagte Saxe.
Er hofft auf Fördermittel vom Land und von Stiftungen. Dennoch werde die Stadt vermutlich rund die Hälfte der Kosten allein tragen müssen, sagte er. Als Gründe für das Desaster nannte Boden die in den vergangenen Jahren vernachlässigte Bauunterhaltung, aber auch strukturelle Mängel in der Bauausführung. Saxe sprach gar von "Pfusch am Bau".
Der von Star-Architekt Meinhard von Gerkan entworfene Bau, der 1994 eröffnet wurde, hat damals umgerechnet 50 Millionen Euro gekostet. "Heute würde er mindestens 100 Millionen Euro kosten. Abreißen und neu bauen wäre also keine Lösung", sagte Boden .
(dpa/MH)
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