Sonntag, 21. August 2016 / 18:30 – 19:15 Uhr
ARTE
Musik (Deutschland 2016, Erstausstrahlung) "Diese Kombination zweier genialer Komponisten aus Frankreich und Russland ist wirklich fantastisch" so Tugan Sokhiev über Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" in der Orchestrierung von Maurice Ravel. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin hat er diese brillante und farbenreiche Fassung in der Berliner Philharmonie dirigiert. Für Sokhiev sind die "Bilder einer Ausstellung" eines jener Werke, die ihm immer wieder bewusst machen, warum er Musiker geworden ist.
Modest Mussorgski komponierte das Stück 1874 nach dem Besuch einer Ausstellung in Sankt Petersburg, die seinem kurz zuvor verstorbenem Freund Viktor Hartmann gewidmet war. Die über 400 Exponate dieser Gedenkausstellung regten Mussorgski dazu an, Hartmann auch ein musikalisches Denkmal zu setzen. So komponierte er – zunächst für Klavier – die "Bilder einer Ausstellung", von denen jeder einzelne Satz ein bestimmtes Bild beschreibt. Heute ist das Werk vor allem in seiner Orchesterfassung bekannt, die der französische Komponist Maurice Ravel im Jahr 1922, also fast ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung, erarbeitete.
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) hat in den rund 70 Jahren seines Bestehens das Berliner Musikleben und das kulturelle Ansehen der Stadt wesentlich geprägt. Gegründet wurde es 1946 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS). Bereits unter seinem ersten Chefdirigenten Ferenc Fricsay erwarb sich das damalige Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO) international einen ausgezeichneten Ruf durch seinen transparenten und flexiblen Klang, seine Stilsicherheit, sein Engagement für Musik der Gegenwart und seine Offenheit für mediale Chancen.
Nach Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano und Ingo Metzmacher war Tugan Sokhiev von 2012 bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter. Die "Bilder einer Ausstellung", eines seiner letzten Konzerte mit dem DSO, zeigen noch einmal, wie eingespielt und miteinander vertraut Orchester und Dirigent nach den vier gemeinsamen Jahren sind.
(pt/MH)
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