Frankfurt am Main (MH) – Ovationen und Bravos gab es am Sonntagabend für die "Eugen Onegin"-Premiere der Oper Frankfurt. Begeisterten Jubel spendete das Publikum im ausverkauften Haus den Sängern und dem überragenden Dirigat von Sebastian Weigle. Regisseurin Dorothea Kirschbaum musste hingegen einige Buhs einstecken. Trotz Widrigkeiten bei den Proben – der niederländische Regisseur Jim Lucassen hatte die Produktion wenige Wochen vor der Premiere krankheitsbedingt verlassen – wurde Tschaikowskis lyrische Oper zu einem großen Erfolg.
Regie-Einspringerin Kirschbaum inszenierte nach der Konzeption von Lucassen weiter und verlegte die Handlung ins "Café Moskau" im ehemaligen Ost-Berlin. Dabei übertraf sich Bühnenbildnerin Katja Haß im Verein mit den Frankfurter Werkstätten selbst: Sie fertigten in monatelanger Malarbeit eine spektakuläre, dreidimensionale Mosaikwand im Stil des sozialistischen Realismus.
Überragend sangen die beiden Ensemblemitglieder Daniel Schmutzhard als zynischer Lebemann Onegin und Sara Jakubiak in der Rolle der unglücklich zurückgewiesenen Tatiana. Pralle Chorszenen, eine zeittypische Tanz-Einlage und die liebevolle und detailreiche Personenregie rundeten die russisch gesungene Opernpremiere ab.
(bb/wa)
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