Frankfurt am Main – Ein spielerischer Zugang zu Neuer Musik, ein Tenor in einem Straßenbahndepot und ein Konzert mit 101 Klavieren – in der nächsten Spielzeit wagt die Alte Oper in Frankfurt erneut Experimente außerhalb des Konzertsaals. Intendant Stephan Pauly stellte die Pläne am Freitag vor. 2016 kamen demnach 478.000 Besucher zu 457 Vorstellungen des Hauses. Die Alte Oper finanziert sich zu 65 Prozent selbst.
Das jährliche Musikfest widmet sich im September Franz Schuberts Liederzyklus "Die Winterreise". "Die 24 Lieder erzählen von Ausgrenzung, Außenseiterschaft, Flucht, Exil und Fremdheit", erklärte Pauly. Zwei Wochen lang werde man diesen Gefühlen nachgehen – mit Film, Performance, Gespräch und Konzert und zum Teil an ungewohnten Orten. Ian Bostridge singt etwa in einem Straßenbahndepot, in einer Apfelweinkneipe erklingt eine Bearbeitung für Drehleier und Sopran.
Neu ist ein Festival namens "Playsonic", das ungeübte Hörer an zeitgenössische klassische Musik heranführen will. "Wir setzen dabei auf Spielen", erklärte Pauly. Zusammen mit der Musikhochschule und dem Ensemble Modern entwickle die Alte Oper Spiele zu zweit und in Gruppen, Wettbewerbe sowie Strategiespiele. Gespielt wird im Mai 2018 – und zwar nicht in Konzertsälen, sondern im öffentlichen Raum.
Drei Musiker werden in der nächsten Saison ausführlicher vorgestellt, unter ihnen der Pianist Lang Lang. Er organisiert neben seinen Konzertauftritten ein Event für 101 Klaviere: 100 Klavierschüler dürfen im April 2018 zusammen mit ihm in der Alten Oper auftreten.
(dpa/MH)
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