Sonntag, 05. November 2017 / 17:35 – 19:10 Uhr
ARTE
Musik (Tschechien 2017, Erstausstrahlung) Zum 10. Jubiläum hat das Dvořák Festival Prag mit "Stabat Mater" ein Eröffnungskonzert präsentiert, das Dvořáks Geist und den seiner Heimat vermittelt, zugleich aber von globaler Tragweite ist. Anfang September traten internationale Opernstars auf: Kristīne Opolais – die unlängst Dvořáks "Rusalka" in einer neuen Inszenierung an der Metropolitan Opera sang – Jana Kurucová, Richard Samek und René Pape werden von der PKF Prague Philharmonia unter Leitung von Emmanuel Villaume und dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn (Brno) unter musikalischen Leitung von Petr Fiala begleitet.
Die Aufführung dieses monumentalen und doch zutiefst menschlichen beziehungsweise demütigen Werks, die Harmonie aus Gesangssolopartien, Chören und warmen, reichen Orchesterklängen verspricht den Zuhörern gleich zum Auftakt des Festivals ein einmaliges Erlebnis.
Antonín Dvořák gehörte nicht zu den Künstlern, für die der Tod ein Hauptmotiv ist. Doch die wenigen Kompositionen, in denen er ihn thematisiert, sind von außergewöhnlicher musikalischer und psychologischer Ausdruckskraft. Ein Musterbeispiel hierfür ist "Stabat Mater", ein kompositorisches Meisterwerk. Die Entstehung wird für gewöhnlich mit dem Tod von Dvoráks ersten drei Kindern in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber komponierte er das Werk nach dem Tod seiner erstgeborenen Tochter. Er vollendete die überarbeitete und erweiterte Fassung am 13. November 1877. Die Welturaufführung fand 1880 in Prag statt, gefolgt von einer weiteren Aufführung in Brünn unter Leitung von Leoš Janácek.
Das Eröffnungskonzert des Dvorák Festivals Prag wurde im Rudolfinum gegeben, einem der bedeutendsten Neorenaissance-Gebäude der Tschechischen Republik.
(pt/MH)
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