Nelsons in Leipzig: Tradition und Neues verbinden

12. März 2018 - 22:06 Uhr

Leipzig (MH) – In seiner ersten kompletten Saison als Gewandhauskapellmeister will Andris Nelsons die Leipziger Musiktradition und zeitgenössische Werke verbinden. Einen Fokus legt der 39-jährige Lette, der Ende Februar ins Amt eingeführt wurde, auf Mendelssohn Bartholdy und Schumann. Beide Komponisten gehörten zur DNA des Gewandhausorchesters, sagte er am Montag in Leipzig bei der Vorstellung des Spielzeitprogramms 2018/19. Auch mit Bruckner und Wagner werde er sich auseinandersetzen.

Saison-Vorstellung Gewandhausorchester

Saison-Vorstellung Gewandhausorchester

In Kooperation mit dem Boston Symphony Orchestra (BSO), dessen Musikdirektor Nelsons ebenfalls ist, vergibt das Gewandhausorchester Kompositionsaufträge an die US-Amerikaner Sean Shepherd und Sebastian Currier, den Engländer Thomas Adès sowie den Letten Andris Dzenitis. Insgesamt vier neue Werke werden in Boston bzw. Leipzig uraufgeführt. Die Gewandhauskapellmeister hätten immer auch die Pflicht und den Anspruch, junge Komponisten aufzuführen, sagte Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke). Nelsons unterstütze dieses Anliegen ebenfalls.

Eine neue Abonnement-Reihe mit dem Titel "Horizont 21" stellt bewusst Werke des 20. und 21. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Als weiterer Schwerpunkt zieht sich die böhmische Musikkultur durch die Großen Concerte und das Kammermusikprogramm der kommenden Saison. So dirigiert Alan Gilbert Werke von Antonín Dvořák sowie den vollständigen Orchesterzyklus "Mein Vaterland" von Bedřich Smetana und greift im Konzert mit Dvoraks Streichquintett op. 97 zur Viola.

In seiner 238. Saison bietet das Gewandhausorchester insgesamt 223 Veranstaltungen. 60 Konzerte dirigiert Nelsons, die Hälfte davon in Leipzig, der Rest auf Tourneen im In- und Ausland. Zu den Gästen zählen der polnische Pianist Krystian Zimerman, der erstmals in Leipzig auftritt, und der Komponist Thomas Adès, der sein Konzert für Klavier und Orchester (Solist: Kirill Gerstein) selbst dirigiert.

"Egal wie oft wir ein Stück gehört haben oder wie alt es ist, es kann jedes Mal eine andere Wirkung auf uns haben", sagte Nelsons. "Lassen Sie uns immer wieder Neues entdecken, auch bei bekannten Namen."

(tr/wa)

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