Schwäbisch Gmünd/Berlin (MH) – Der US-amerikanische Musikwissenschaftler, Dirigent, Cembalist und Pianist Joshua Rifkin erhält den diesjährigen Preis der Europäischen Kirchenmusik. Mit der Auszeichnung ehre man den 75-Jährigen für seine großen Verdienste um die geistliche Musik, teilte die Stadt Schwäbisch Gmünd am Freitag mit. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen des Festivals Europäische Kirchenmusik am 25. Juli verliehen.
Rifkin zähle international zu den bedeutendsten Alte-Musik-Interpreten mit Schwerpunkt Johann Sebastian Bach, hieß es. "Sein musikalisches Interesse ist aber nicht auf Bach begrenzt: Es reicht von der frankoflämischen Vokalpolyphonie über Händel bis Strawinsky, von Monteverdi und Schütz bis Joplin." Ob Alte Musik oder Neue Musik, für Rifkin stehe die historische Wahrhaftigkeit im Mittelpunkt seiner Forschung und Aufführungspraxis. "Er möchte das Wesen der Dinge erfassen und mit seiner ansteckenden Leidenschaft verlebendigen."
Der 1944 in New York geborene Rifkin studierte Komposition an der Juilliard School of Music, Musikwissenschaft an der New York University, an der Universität Göttingen sowie an der Princeton University. Zwischen 1970 und 1982 lehrte Joshua Rifkin als Professor an der Brandeis University, als Gastdozent auch in Harvard und Yale. Seit 2003 ist er Professor für Musik, Musikwissenschaft und Musikethnologie an der Boston University. Daneben arbeitet er als Pianist, Cembalist und Dirigent mit Orchestern und Ensembles in aller Welt.
Der Kirchenmusikpreis geht seit 1999 an hochrangige Interpreten und Komponisten für wegweisende Leistungen im Bereich der geistlichen Musik. Er wird in diesem Jahr zum 22. Mal verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Komponisten wie Sofia Gubaidulina und Arvo Pärt, der Tenor Peter Schreier und der Thomanerchor Leipzig, die Dirigenten Hans-Christoph Rademann und Helmuth Rilling sowie im vorigen Jahr der britische Komponist John Rutter.
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(wa)
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