Amsterdam/Berlin (MH) – Der niederländische Musiker Reinbert de Leeuw ist tot. Das berichtete die Tageszeitung "de Volkskrant" unter Berufung auf einen Sprecher von Familie und Freunden des Künstlers. Demnach starb der Dirigent, Pianist und Komponist am Freitag im Alter von 81 Jahren. In der kommenden Woche soll er in Amsterdam beigesetzt werden.
De Leeuw wurde 1938 in Amsterdam geboren, wo er Klavier und Musiktheorie studierte. Anschließend absolvierte er ein Kompositionsstudium am Konservatorium in Den Haag, an dem er später auch selbst unterrichtete. De Leeuw engagierte sich für die klassische wie auch die zeitgenössische Musik. 1974 gründete er das Schönberg Ensemble, das 2009 zu Asko|Schönberg fusionierte.
"Wir sind tief berührt", schrieb das Ensemble in einem Nachruf. "Er war kompromisslos mit einem großen Herzen, enthusiastisch und immer auf der Suche nach Sinn. Bis zum allerletzten Konzert (am 12. Januar 2020) hat er uns mit dieser bedingungslosen Liebe zur Musik inspiriert."
In den 1960er und 1970 Jahren war de Leeuw Direktor verschiedener kultureller Organisationen. Später wirkte er als künstlerischer Leiter beim Aldebourgh Festival (1992), beim Tanglewood Festival (1994-1998) sowie bei der NJO Summer Academy (2001-2010) und beriet das Sydney Symphony Orchestra in zeitgenössischer Musik. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ehrendoktortitel der Universität Utrecht (1994) und den Edison Music Award (2002). Im Jahr 2008 wurde er zum Ritter geschlagen.
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright
(wa)
Mehr zu diesem Thema:
➜ Weitere Nachrichten
/journal/nachrichten/
Links: