Österreichischer Musiktheaterpreis würdigt "Courage in Pandemiezeiten"

12. September 2022 - 16:04 Uhr

Grafenegg/Wien/Berlin (MH) – Die Initiative "Wir spielen für Österreich" erhält den Sonderpreis "Courage in Pandemiezeiten" des Österreichischen Musiktheaterpreises 2022. In den ersten zwei Corona-Jahren haben die großen Kulturinstitutionen Österreichs mit dem öffentlich-rechtlichen ORF mehr als 50 Produktionen auf die heimischen Bildschirme übertragen. "Als die Opern-, Konzert- und Theatersäle pandemiebedingt leer stehen mussten, hat 'Wir spielen für Österreich' auf beispiellose Weise gezeigt, was geballte Kräfte bewirken können", erklärte Karl-Michael Ebner, Initiator und Präsident des Österreichischen Musiktheaterpreises am Montag. "Sie haben das kulturelle Herz Österreichs nicht nur weiterschlagen, sondern mit herausragenden Produktionen die Herzen eines Millionenpublikums höherschlagen lassen."

"Wir spielen für Österreich"

"Wir spielen für Österreich"

Den Auftakt der Initiative bildete am 19. April 2020 – mitten im ersten Lockdown – ein Galakonzert in der leeren Wiener Staatsoper. "Fast sieben Monate lang war die Staatsoper in der Saison 2020/21 Corona-bedingt geschlossen. Die längste Schließung seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg", sagte Generaldirektor Bogdan Roščić. Aber ein Theater könne nicht über solche Zeiträume die Arbeit einstellen und keinen Kontakt zu seinem Publikum haben. "Das war für uns undenkbar. Noch dazu in einer so finsteren Zeit, in der man Kunst vielleicht noch dringender braucht als sonst." Insgesamt präsentierte das Haus am Ring zehn Premieren im Fernsehen und in Livestreams, darunter Inszenierungen von "Madama Butterfly", "Die Entführung aus dem Serail", "Carmen" oder "La traviata".

An der Initiative "Wir spielen für Österreich" beteiligten sich auch die Wiener Philharmoniker, der Wiener Musikverein, die Vereinigten Bühnen Wien, das Burgtheater, das Theater in der Josefstadt, das Mozarteum, die großen Bühnen der Bundesländer, darunter das Festival Grafenegg, das Linzer Musiktheater, die Esterhazy-Betriebe im Burgenland sowie die Bühnen Graz, das ORF-RadioKulturhaus und zahlreiche weitere Partner. Über seine Partnersender ARTE und 3sat übertrug der ORF viele dieser Produktionen auch an ein internationales Publikum.

Der im Vorjahr initiierte Sonderpreis "Courage in Pandemiezeiten" wurde 2021 an Helga Rabl-Stadler, stellvertretend für das Direktorium der Salzburger Festspiele, überreicht. Heuer werde er "zum zweiten – und hoffentlich letzten – Mal verliehen", erklärten die Veranstalter.

Den Sonderpreis für das Lebenswerk erhält in diesem Jahr die österreichische Sopranistin Gundula Janowitz. Der Preis für "Internationales Kulturengagement" geht an den japanischen Dirigenten und Komponisten Seiji Ozawa, der Medien-Sonderpreis an die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča. Die übrigen Preisträger sollen bei der Verleihung am Dienstag (13. September) im Wolkenturm Grafenegg bekanntgegeben werden. Eine Fachjury wählte sie aus 42 Nominierten in elf Kategorien.

Der Österreichische Musiktheaterpreis wird seit 2013 für herausragende Leistungen in Oper, Operette, Musical und Ballett verliehen. Veranstalter ist der Verein Art Projekt.

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(wa)

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