"Mitridate, Re di Ponto" begeistert an Staatsoper Berlin

04. Dezember 2022 - 23:32 Uhr

Berlin (MH) – Eine Neuproduktion von Mozarts "Mitridate, Re di Ponto" ist am Sonntag in der Berliner Staatsoper Unter den Linden gefeiert worden. Schon nach vielen Arien spendeten die Zuschauer Applaus und Bravo-Rufe für das sängerisch durchgehend sehr starke Ensemble. Am Schluss gab es sogar Ovationen im Stehen.

"Mitridate, Re di Ponto"

"Mitridate, Re di Ponto"

Der japanische Regisseur Satoshi Miyagi begeisterte bei seinem Hausdebüt mit einer sehr schlüssigen Interpretation der 1770 uraufgeführten Oper im Stil des traditionellen japanischen Kabuki-Theaters. Für den Krieg zwischen einer asiatischen und einer europäischen Macht schuf Junpei Piz ein künstlerisch ästhetisches Bühnenbild und Eri Fukazawa gestaltete das Wanddesign. Die opulenten, prächtigen Kostüme entwarf Kayo Takahashi Deschene. Die Choreographie wurde von Yu Otagaki konzipiert und realisiert. Miyagi zog Parallelen zur Zerstörung Tokios am Ende des Zweiten Weltkrieges und erinnerte damit auch an die aktuellen Ereignisse in der Ukraine.

Das Zusammenspiel zwischen dem französischen Originalklangensemble Les Musiciens du Louvre unter der Leitung seines Gründers, dem Mozart-Spezialisten Marc Minkowski, und den Sängern war sehr rund. In den anspruchsvollen Solopartien, die teilweise fast zwei Oktaven erreichten, brillierten der samoanische Tenor Pene Pati, der die Titelrolle zum ersten Mal sang, die rumänische Sopranistin Ana Maria Labin (Aspasia), die US-amerikanische Mezzosopranistin Angela Brower (Sifare), der französische Countertenor Paul-Antoine Bénos-Dijan (Farnace), die französisch-zypriotische Sopranistin Sarah Aristidou (Ismene), der in Madagaskar geborene Tenor Sahy Ratia (Marzio) und die in Gabun geborene Mezzosopranistin Adriana Bignagni Lesca (Arbate).

Die Produktion ist Herzstück der vierten Barocktage der Staatsoper. Bereits am 20. November hatte Antonio Vivaldis "Il Giustino" Premiere. In der Inszenierung von Barbora Horáková spielte die Akademie für Alte Musik unter der Leitung von René Jacobs. Neben der Wiederaufnahme von Monteverdis "L’incoronazione di Poppea" und stehen neun Konzerte auf dem Spielplan. Unter anderem präsentieren Les Musiciens du Louvre mit Marc Minkowski am Pult Mozarts Requiem und dessen Ave verum corpus. Und Mitglieder der Akademie für Alte Musik Berlin geben drei Kinderkonzerte. Während des zehntätigen Festivals befindet sich die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Christian Thielemann auf Asientournee.

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(tr/wa)

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