Grafenegg Festival bekommt neuen künstlerischen Leiter

04. März 2024 - 13:29 Uhr

Wien/Berlin (MH) – Der Kulturmanager Johannes Neubert wird neuer künstlerischer Leiter des Grafenegg Festivals. Der Deutsche übernimmt ab 1. Oktober 2026 die Nachfolge von Rudolf Buchbinder, wie die Veranstalter am Montag in Wien mitteilten. Der Pianist Buchbinder, der seit der Gründung 2007 für das Festival künstlerisch verantwortlich zeichnet, bleibt Grafenegg in der neugeschaffenen Position des Präsidenten erhalten.

Johannes Neubert

Johannes Neubert

Der 1969 in Jena geborene Neubert war von 2005 bis 2010 bereits als operativer Geschäftsführer des von ihm mitbegründeten Grafenegg Festivals tätig. 2011 wurde er Intendant der Wiener Symphoniker, eher er 2019 zum Orchestre National de France/Radio France als operativer Geschäftsführer wechselte. Neuberts erneute Berufung nach Grafenegg erfolgte in enger Absprache mit Buchbinder, hieß es. Dieser äußerte seine Freude, dass "wir ihn an diesen Ort zurückgewinnen konnten".

Der studierte Flötist und Kulturmanager Neubert bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. "Es ist für mich so etwas wie Nachhausekommen", sagte er. Als künstlerischer Leiter wird Neubert für alle Eigenveranstaltungen des Grafenegg Festivals verantwortlich zeichnen, darunter die Konzerte des Tonkünstler-Orchesters als Residenzorchester und die edukativen Programme wie die Grafenegg Academy und die Residenz des European Union Youth Orchestra. Der Schwerpunkt soll weiterhin auf der sommerlichen Festivalsaison liegen. Er könne heute noch keine Details zur Saison 2027 verkünden, aber einige Punkte nennen, die ihm wichtig seien: "Wir leben in einer Zeit des Wandels und der Instabilität, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. Darauf wollen wir mit Kontinuität und Stabilität antworten."

Die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, dankte Buchbinder, der von der ersten Minute an große Verantwortung getragen und die Erfolgsgeschichte federführend geschrieben habe. "Du hast es geschafft, dass Grafenegg zu einer Pilgerstätte für Kunstinteressierte und Klassikfans der ganzen Welt geworden ist", sagte sie.

In Buchbinders Amtszeit wurden unter anderem die Hauptspielstätten Auditorium und Wolkenturm errichtet, der Park revitalisiert und die Open-Air-Saison auf eine dreimonatige Spielzeit ausgeweitet. Von 2024 bis 2026 wird der Saal der ehemaligen Reitschule zur dritten zentralen Spielstätte renoviert und modernisiert. Damit soll ein vollwertiger Konzertsaal entstehen, der nach der Fertigstellung nach Buchbinder benannt wird.

Das Grafenegg Festival findet jährlich von Ende August bis Mitte September statt. Im Mittelpunkt stehen Konzerte mit internationalen Orchestern und Solisten.

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(wa)

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