Mozart Superstar und Die Hochzeit des Figaro

09. Juli 2012 - 08:18 Uhr

Donnerstag, 12. Juli 2012 / 20:15 – 21:10 Uhr
ARTE

Vor einer Live-Übertragung der "Hochzeit des Figaro" zeigt ARTE eine neuartige Dokumentation über Mozart, den ersten Popstar der Musikgeschichte.

Mozart Superstar (20:15 – 21:10 Uhr)

Dokumentation (Frankreich 2012, Erstausstrahlung) Mit seinen Erfolgen können die bekanntesten Stars des 20. und 21. Jahrhunderts – von Elvis Presley über John Lennon, Michael Jackson und Madonna bis zu Lady Gaga – nicht mithalten: Von Mozart wurden die meisten Platten der letzten 100 Jahre verkauft, 626 Werke und über 200 Musikstunden, 100 Millionen Exemplare des Gesamtwerkes weltweit und über 12.000 Biografien.

Mozart Superstar

Die Popstars der Gegenwart hätten sicherlich auch nichts dagegen, ein so breites Publikum zu erreichen wie er, in Videospielen zu erscheinen und von so vielen Fachleuten – ob Anthropologen, Soziologen oder Historikern – behandelt zu werden. Auch mehr als 200 Jahre nach seinem Tod führt dieser Künstler alle möglichen Hitlisten an. Kein Zweifel: Der erste Popstar der Geschichte heißt Wolfgang Amadeus Mozart.

Mozarts Musik wird über 200 Jahre nach seinem Tod noch sorgfältig untersucht, genau wie sein Gehirn, seine Eroberungen, seine gesellschaftliche Wirkung und sein tragisches Schicksal. Er musste und muss vieles über sich ergehen lassen: mehr oder weniger respektvolle Interpretationen, drastische Werkkürzungen, Verwendung als Werbemelodie oder als Produktname (man denke an die "Mozartkugeln"). Die Musikdokumentation von Mathias Godeau wirft einen neuen Blick auf den "Popstar" von damals, indem sie dessen Hauptcharakterzüge wie Genialität, Volkstümlichkeit, Exzentrik, revolutionären Geist und Modernität mit dem heutigen Starsystem vergleicht. Ausschnitte aus Mozartwerken und Filmen über ihn, aber auch Werbung oder Clips wechseln mit Statements von Fachleuten, wie in dokumentarischen Porträts über heutige Popstars üblich.

Patricia Petibon singt italienische Barockarien (21:10 – 21:30 Uhr)

Konzertmitschnitt (Deutschland 2011) Bevor Patricia Petibon als Susanna in Mozarts Hochzeit des Figaro live vom Opernfestival in Aix-en-Provence zu erleben ist, gibt es eine kleine Kostprobe ihres Könnens aus Lissabon. Die französische Sopranistin, die sich mit ihren Interpretationen von Barockopern weltweit einen Namen gemacht hat, ist mit Händel zu erleben, in einem Konzert aus der Lissaboner Gulbenkian Stiftung. Begleitet von dem Venice Baroque Orchestra stellt sie die ganze, gefühlsintensive Bandbreite ihres Könnens unter Beweis.

Entdeckt wurde die Sopranistin Patricia Petibon von dem amerikanischen Cembalisten und Dirigenten William Christie, dem Gründer der "Arts Florissants". Ihr Debüt lieferte sie an der Pariser Nationaloper mit Rameaus "Hippolyte et Aricie". In Aix-en-Provence steht sie in diesem Jahr als Susanna in "Le nozze di Figaro" auf der Bühne – eine Rolle, die sie zum ersten Mal 2006 in Nancy sang.

Mozart: Le nozze di Figaro (21:30 – 01:00 Uhr)

Patricia Petibon

Opern-Liveübertragung (Frankreich 2012) Vom ersten zarten Licht des Morgengrauens bis hin zur Abenddämmerung geht es hoch her im Schloss des Grafen Almaviva: Figaro trifft die Vorbereitungen zu seiner Hochzeit mit dem Kammermädchen Susanna, der Graf würde gerne das "Herrenrecht der ersten Nacht" wieder einführen, der Page Cherubino erliegt seiner romantischen Ader, die Gräfin trauert ihren Jugendträumen nach, drei Intriganten schmieden vergeblich ein Komplott. Eine verrückte Runde, die getrieben von Begehren wild im Kreis wirbelt.

Im Anschluss an die vier Akte mit ständiger Berg- und Talfahrt zwischen Komödie und Melodram heiratet Figaro schließlich seine Susanna. Es triumphiert das Dramma giocoso, das heißt die komische Oper, wie sie sich im 18. Jahrhundert entwickelte. Mit "Le nozze di Figaro" schuf Mozart seine spritzigste Oper.

An der Seite des großen amerikanischen Baritons Kyle Ketelsen gibt Patricia Petibon die Susanna, in "Le nozze di Figaro" von Mozart, live vom Opernfestival von Aix-en-Provence. Es spielen das Barockensemble "Les Arts Florissants"und das Orchester "Le Cercle de l’Harmonie" unter der musikalischen Leitung von Jérémie Rhorer. Die Inszenierung ist von Richard Brunel.

(pt/wa)

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