Leipzig/Berlin (MH) – Der Oboist Marcel Ponseele ist mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde dem Künstler am Freitag im Rahmen seines Konzerts mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter der Leitung von Ton Koopman im Festsaal des Alten Rathauses Leipzig überreicht, wie das Bach-Archiv mitteilte.
Mit der Auszeichnung ehre man einen Mann, "der mit seiner Oboe, oder vielmehr seinen Oboen, eins ist", würdigte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). "Marcel Ponseele – einer der bedeutendsten und gefragtesten Barock-Oboisten unserer Zeit", fügte er hinzu.
Der Belgier sei seit mehr als vier Jahrzehnten einer der führenden Interpreten auf der Barockoboe, hieß es. Mit großer technischer Überlegenheit und einer immer wieder berührenden Tongebung begeistere Ponseele das Publikum bei unzähligen Konzertauftritten in aller Welt. Das gelte gleichermaßen für seine Mitwirkung in den Barockorchestern von Ton Koopman, Philippe Herreweghe und John Eliot Gardiner wie für sein Spiel im Ensemble Il Gardellino, das Ponseele 1988 mitgegründet hat und dem er als künstlerischer Leiter vorsteht. Die Solopartien für Oboe in Kantaten, Passionen und Konzerten von Johann Sebastian Bach seien in seiner Darbietung wichtige Meilensteine der historischen Aufführungspraxis. Auch als Oboen-Bauer habe er sich einen Namen gemacht.
Mit der aus Meißner Porzellan gefertigten Medaille werden seit 2003 im Rahmen des jährlichen Leipziger Bachfests besondere Verdienste um die Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach (1685-1750) gewürdigt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Gustav Leonhardt, Helmuth Rilling, Philippe Herreweghe, Angela Hewitt, die Akademie für Alte Musik Berlin, der Thomanerchor Leipzig und zuletzt der Cembalist und Pianist Andreas Steier.
Das Bachfest 2025 dauert noch bis zum 22. Juni und steht unter dem Motto "Transformation".
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(wa)
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