Berlin (MH) – Die Akademie der Künste kann ihr Giselher-Klebe-Archiv erweitern. Die Familie des 2009 verstorbenen Komponisten übergab alle Notenmanuskripte zu dessen Opera 100 bis 151, wie die Akademie am Dienstag mitteilte. Die Dokumente werden katalogisiert und sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Klebe, der am 28. Juni 100 Jahre alt geworden wäre, war von 1964 bis zu seinem Tod Mitglied der Akademie der Künste, darunter von 1986 bis 1989 als Präsident.
Dank der aktuellen Bestandsergänzung dokumentiere das Giselher-Klebe-Archiv nun das Gesamtschaffen des Komponisten durch Notenhandschriften, Skizzen und Entwürfe, Notendrucke, Aufsätze und Werkeinführungen, hieß es. Einen weitgehend verborgenen Schatz stellten die zahlreichen unveröffentlichten Werke der 1940er-Jahre dar, die noch der wissenschaftlichen Erforschung wie auch der Erschließung durch die musikalische Praxis harrten.
Der 1925 in Mannheim geborene Klebe studierte ab 1941 in Berlin am Städtischen Konversatorium, am Internationalen Musikinstitut und privat bei Boris Blacher. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm 1950 mit der Uraufführung des Orchesterwerks "Die Zwitschermaschine" (nach Paul Klee) bei den Donaueschinger Musiktagen. Ab Mitte der 1950er-Jahre schuf er 14 Opern, meist auf Libretti seiner Frau Lore Klebe nach berühmten Vorlagen der Weltliteratur. Vier Jahrzehnte lang unterrichtete Klebe an der Detmolder Musikhochschule, zunächst als Dozent, ab 1962 als Professor und nach seiner Pensionierung 1990 im Ruhestand als Lehrbeauftragter. Für seine Leistungen erhielt Klebe zahlreiche Ehrungen, darunter 1970 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1975 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1999 das Große Bundesverdienstkreuz.
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(wa)
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