Privater Musikunterricht ist das am meisten genutzte Ausbildungsangebot. Laut einer noch nicht veröffentlichten Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben 60 Prozent der Personen, die jemals musiziert haben, das Spielen eines Instruments im privaten Unterricht erlernt. Das teilte der Spitzenverband der Musikinstrumentenbranche SOMM, der die Studie in Auftrag gegeben hat, am Mittwoch in Berlin mit.
Da allgemeinbildende Schulen "ihrem Auftrag der musikalischen Bildung als Teil der ganzheitlichen Bildung nicht mehr nachkommen (können)", griffen immer mehr Menschen auf privaten Musikunterricht zurück, erklärte SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll. Würde dieser, wie im Jahressteuergesetz 2013 vorgesehen, mit einer Umsatzsteuerpflicht belegt, sei "eine flächendeckende Versorgung mit entsprechenden Angeboten nicht mehr gegeben". Somit würde "das Bildungsniveau in Deutschland sinken".
Der Studie zufolge sind finanzielle Hürden bei Jüngeren und Einkommensschwachen der häufigste Hinderungsgrund für das Erlernen eines Instruments. Durch die Einführung einer Besteuerung würde Musizieren für viele Menschen "unerschwinglich und zum Luxusgut", sagte Knöll.
Musik gehört neben der Sprache und den bildenden Künsten zu den wichtigsten Kommunikationsformen des Menschen. "Wird nun noch zusätzlich die Besteuerung von privaten Bildungseinrichtungen eingeführt, während an deutschen Schulen weiter der Musik- und Kunstunterricht von den Lehrplänen verschwindet, käme dies einer verordneten Volksverdummung gleich", erklärte SOMM-Geschäftsführer Knöll.
(wa)
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