Berlin (mh) – Der deutsche Konzertmarkt entwickelt sich weiter positiv. Allein die Zahl der Sinfoniekonzerte stieg in den letzten zwei Jahren um über vier Prozent und erreichte den Spitzenwert von 6.158. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Besonders deutlich ist dabei die Zunahme der Auslandsreisen. In der Saison 2011/12 gaben die deutschen Kulturorchester und Rundfunkklangkörper 646 Konzerte im Ausland, 2009/10 waren es 522.
Einen kontinuierlichen Zuwachs verzeichnet die DOV bei Kinder- und Jugendkonzerten sowie Schülerkonzerten. Seit der ersten Erhebung 2003/04 ist die Zahl der Kinder- und Jugendkonzerte von 742 auf 1.139 in der vorigen Saison gestiegen. Die Schülerkonzerte wurden im selben Zeitraum von 414 auf 927 mehr als verdoppelt. So erreichten die Orchester, trotz eines Rückgangs bei musikpädagogischen Kleinveranstaltungen etwa in Schuklassen, mehr junges Publikum.
"Allen Unkenrufen zum Trotz stirbt das klassische Konzert nicht aus, sondern wird auf der Angebotsseite immer weiter und vor allem für verschiedene junge Zielgruppen ausgebaut", sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens auf der Jahres-Pressekonferenz. Diese positive Entwicklung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sicherheit der Finanzierung bei einigen Orchestern stark gefährdet sei. Sorge bereite dem Verband auch der ungelöste Tarifkonflikt für rund 100 Kommunal- und Staatsorchester. Zudem kritisierte Mertens das Fehlen einer übergreifenden Besucherforschung: "So werden die Gäste zahlreicher Klassik-Open-Air-Veranstaltungen, der großen und kleinen Musikfestivals, von Kirchenkonzerten und populären Klassik-Cross-Over-Konzerten kommerzieller Anbieter nicht erfasst", erklärte er.
Die Konzertstatistik der Deutschen Orchestervereinigung wird seit 2003/04 alle zwei Jahre erhoben. Sie erfasst die Veranstaltungen aller 131 öffentlich finanzierten Kulturorchester und Rundfunkklangkörper sowie der sieben Rundfunkchöre.
(wa)
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