Berliner Lange Nacht der Museen lockte mit Musik 32.000 Besucher

29. August 2011 - 14:11 Uhr

Bei der 29. Langen Nacht der Museen in Berlin stand das Thema "Musik" im Mittelpunkt. Das Singen und Klingen fand am Samstag nicht nur in den 105 beteiligten Häusern statt, sondern auch davor und um sie herum. Trotz anfänglicher Sturmböen und durchdringendem Regen zog es ab 18:00 Uhr rund 32.000 Besucher nach und durch Berlin, teilten die Veranstalter mit. Besuchermagnete waren das Alte Museum, der Berliner Dom und die Museen des Kulturforums mit jeweils rund 10.000 Besuchern. Neun Häuser nahmen erstmals an der "Langen Nacht" teil, darunter konnte das Deutsche Technik Museum auf Anhieb 5.000 Gäste verbuchen.

Shuttle-Bus

"Bei den Langen Nächten wird zwar häufig musiziert, aber in diesem Jahr war Musik zum ersten Mal offizielles Motto", sagte der Projektleiter der Langen Nacht, Wolf Kühnelt, dem Nachrichtenmagazin musik heute am Montag. "Wir wollten damit zeigen, in was für unterschiedlichen Formen Musik in den Berliner Museen und Sammlungen präsentiert wird." Zu erleben waren sie etwa in der Sammlung des Musikinstrumenten-Museums, mit Führungen wie "Zur Entstehung der Instrumente" in der Gemäldegalerie, in Filmen und beim Tanz.

Europäische, ebenso wie außereuropäische Musik prägten die Lange Nacht gleichermaßen. In Zusammenarbeit mit dem Chorverband Berlin traten insgesamt 35 Chöre in verschiedenen Museen auf. "Die Berliner Chor-Community ist ja riesig, ihr gehören 60.000 Menschen an. Wir konnten ihr eine Plattform bieten, die vom Publikum wunderbar angenommen wurde", erklärte Kühnelt.

Bei dem Thema "Musik" war natürlich zu vielen Gelegenheiten Mitmachen angesagt. Besonders reichhaltig war das Angebot für Kinder, das schon am Nachmittag begann. Im Heimatmuseum Reinickendorf wurden zum Beispiel Singspiele veranstaltet und im Berliner Waldmuseum konnten Musikinstrumente aus Naturmaterialien gebaut werden. Das Puppentheater-Museum zeigte abends "Die Entführung aus dem Serail", eine Inszenierung des Salzburger Marionettentheaters, als Film. Stündlich bis 01:00 Uhr nachts präsentierte das Naturkundemuseum Klänge von Tierstimmen und das musikalische Märchen "Peter und der Wolf".

Altes Museum

Um Mitternacht versammelten sich unter sternklarem Himmel etwa 3.000 Sangesfreudige zum ersten Lange-Nacht-Besucher-Chor auf der Piazzetta des Kulturforums. Der bis dato größte und stimmgewaltigste Open-Air-Chor der Stadt, unterstützt von namhaften Solisten wie Anja Petersen und Craig Burton, folgte der Berliner Dirigentin Kerstin Behnke mit hörbarer Begeisterung. Das wunderschöne Abendlied "Der Mond ist aufgegangen" erklang zum Abschluss mehrstimmig und – dank des Abdrucks im Programmheft – textsicher.

Musik gibt es auch bei den nächsten Langen Nächten. Am 28. Januar 2012 wird der 300. Geburtstag Friedrich des Großen gewürdigt. Im Sommer 2012 wird zur 775-Jahr-Feier Berlins unter anderem die musikalische Geschichte der Stadt beleuchtet.

(wa)

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