Dresden – Die Dresdner Musikfestspiele gehen in ihr abschließendes Wochenende. Auf das Barockorchester aus Venedig und den Pianisten Olli Mustonen, die sich für (den heutigen) Freitag angesagt haben, folgen am Samstag der litauische Akkordeonspieler Martynas Levickis mit dem SinChronic Quartet sowie der Dresdner Kreuzchor mit dem Händelfestspielorchester Halle.
Am Sonntagvormittag ist Multipercussionist Martin Grubinger in der Semperoper Solist bei den Bamberger Symphonikern unter Christoph Eschenbach. Am Abend beschließt Fado-Sängerin Mariza den 38. Jahrgang der Musikfestspiele mit einem Konzert im Albertinum. Sie erhält dabei auch den mit 25.000 Euro dotierten Dresdner Musikfestspielpreis, der von der Uhrenmanufaktur Glashütte Original gestiftet wird.
Das Festival stand in diesem Jahr unter dem Motto "Feuer Eis" und spannte dabei einen musikalischen Bogen von Skandinavien bis zum Mittelmeer. Auch Intendant Jan Vogler trat als Solist mehrfach in Erscheinung. Obwohl am Freitag noch keine abschließenden Zahlen vorlagen, dürfte Vogler auch das siebte Festival in seiner Regie als Erfolg verbuchen.
Schon zu Beginn hatte die Stadt die Auslastung auf mehr als 90 Prozent beziffert. Der Anteil ausländischer Besucher wächst und kann als Beleg dafür gelten, dass sich Dresden im Reigen der großen Festivals etabliert hat. Vogler hatte bei seinem Amtsantritt verkündet, Dresden künftig in einer Liga mit Festivals wie Edinburgh oder Luzern spielen zu lassen.
Auch 2015 boten die Musikfestspiele ihren Gästen die Chance, führende Orchester und Solisten aus aller Welt zu erleben. Konzerte wie die des Philadelphia Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin oder des Orchestra dell' Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit Dirigent Sir Antonio Pappano dürften lange nachhallen und in die Annalen der Festspiele eingehen.
Nun sind die Musikliebhaber gespannt, wohin die musikalische Weltreise von Vogler noch führt. Die bisherigen Festivals hatte er mit Titeln wie "Neue Welt", "Russlandia" oder "Herz Europas" geografisch verortet. "Feuer Eis" wies nach Nord und Süd und setzte mit Werken von Jean Sibelius oder Edvard Grieg einen Schwerpunkt. Im Herbst will Vogler das Geheimnis für 2016 lüften.
(dpa/MH)
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