Salzburg – Tosenden Beifall und Bravorufe erhielt die russische Sopranistin Anna Netrebko für ihren Auftritt in Giuseppe Verdis "Il Trovatore" ("Der Troubadour") am Samstagabend bei den Salzburger Festspielen. Die Wiederaufnahme der Inszenierung fand im ausverkauften Großen Festspielhaus statt. Anstelle von Plácido Domingo sang diesmal der polnische Bariton Artur Rucinski die Rolle des Luna.
Als Troubadour Manrico begeisterte der italienische Tenor Francesco Meli, auch er ein gefeierter Star seines Fachs. Die Wiener Philharmoniker und die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor standen unter Leitung von Gianandrea Noseda. Der künstlerisch hoch gehandelte Musikdirektor des Teatro Regio in Turin hatte eine exakte und schmissige Interpretation des Opernklassikers geliefert.
Die Inszenierung des lettischen Regisseurs Alvis Hermanis stammt aus dem vergangenen Jahr und beeindruckt vor allem durch das gleichfalls von Hermanis gestaltete, opulente Bühnenbild. Es zeigt die Schauräume eines Museums für Alte Meister. Netrebko agiert darin als Museumswärterin, die sich in das Gemälde eines Troubadours verliebt. In ihren Träumen werden die Gestalten der Bilder lebendig.
Plácido Domingo hatte im Frühjahr bekannt gegeben, dass er die Rolle des Luna aus seinem Repertoire nehmen wolle. Alle diesbezüglichen Auftritte sagte der spanische Sänger ab. Domingo war 1975 in einer Inszenierung von Verdis "Don Carlo" unter Herbert von Karajan erstmals bei den Festspielen aufgetreten und seither regelmäßiger, umjubelter Gast des Festivals. Ende Juli hatte er im Rahmen der Salzburger Festspiele mit einem Galakonzert sein 40-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert.
(dpa/MH)
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