Osterfestspiele Baden-Baden mit zwei Opern-Neuinszenierungen

15. Februar 2016 - 14:29 Uhr

Baden-Baden – Die Osterfestspiele Baden-Baden mit den Berliner Philharmonikern wollen im kommenden Jahr die Puccini-Oper "Tosca" auf die Bühne bringen. Das Stück sei eine der populärsten, zugleich aber eine der kniffeligsten Opern aller Zeiten, sagte Chefdirigent Simon Rattle am Montag in Baden-Baden. "Ich kann es kaum erwarten."

Festspielhaus Baden-Baden

Festspielhaus Baden-Baden

Der Intendant des Festspielhauses der Kurstadt, Andreas Mölich-Zebhauser, bekräftigte im Vorfeld anstehender Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung gleichzeitig, eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Orchester anzustreben – über den geplanten Dirigentenwechsel hinaus. Genauere Details gab er nicht bekannt. Im Jahr 2019 startet Kirill Petrenko als neuer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.

Für die diesjährigen Osterfestspiele stehen zwei Neuinszenierungen auf dem Programm, darunter die Wagner-Oper "Tristan und Isolde". Mit dieser Liebestragödie kehre nach der Aufführung im Jahr 2007 eines der großen Musikdramen Richard Wagners zurück in die Kurstadt, hieß es. Die Interpretation von Mariusz Trelinski, dirigiert von Rattle, sei ein Grenzgang zwischen Oper und Film. "Mariusz besitzt große poetische und visuelle Vorstellungskraft", sagte Rattle.

Er werde versuchen, die Oper mit einer gewissen Leichtigkeit zu dirigieren. "Der Gedanke, dass alles fließt, ist sehr wichtig", sagte Rattle. Er wolle, dass die Musik Wagners "schwer wie ein Vogel und nicht schwer wie eine Dampfwalze" daherkomme. Nach den vier Aufführungen in Baden-Baden geht das Stück auch an die Metropolitan Opera New York und wird in Peking und Warschau zu sehen sein.

Als zweite Neuinszenierung kommt die Oper "Il mondo della luna" (Die Welt auf dem Monde) von Joseph Haydn auf die Bühne; außerdem werden vom 19. März bis zum Ende der Osterfestspiele am 28. März rund 20 Konzerte gespielt. Bei den mittlerweile vierten Osterfestspielen mit den Berliner Philharmonikern wird wie immer die ganze Stadt einbezogen. "Tristan und Isolde" und auch die Sinfoniekonzerte finden im Festspielhaus statt. Die zahlreichen Meisterkonzerte oder die Kammeroper dagegen werden an anderen Orten gespielt wie dem Casino oder dem Theater Baden-Baden sowie dem Museum Frieder Burda.

Erstmals zu Gast im Festspielhaus, dem mit 2500 Plätzen größten deutschen Opernhaus, ist Weltklasse-Cellist Yo-Yo Ma. Er spielt unter anderem Werke von Johannes Brahms und Robert Schumann. Beethovens 9. Sinfonie wird ebenfalls aufgeführt, dirigiert von Rattle, der während der Festspiele achtmal am Pult steht.

Die Berliner Philharmoniker treten seit 2013 um die Osterfeiertage in Baden-Baden auf und nicht mehr, wie gut vier Jahrzehnte davor, in Salzburg. Bei den vergangenen Festspielen in der Kurstadt waren rund 35 000 Besucher gezählt worden.

(dpa/MH)

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