Riga – Der deutsch-lettische Geigenvirtuose Gidon Kremer (69) freut sich über die Entwicklung des von ihm 1997 gegründeten Kammerorchesters Kremerata Baltica. "Ich wollte eine 'kleine Brücke' bauen zwischen meiner in den baltischen Staaten verbrachten Jugend und der Zukunft junger Musiker meiner Heimatregion. Ich bin froh, dass das gelungen ist", sagte Kremer in einem am Mittwoch in der lettischen Tageszeitung "Diena" veröffentlichten Interview. "Für mich persönlich ist das Orchester zu einer Familie geworden."
Mit dem zu seinem 50. Geburtstag ins Leben gerufenen Kammerorchester unterstützt der in Riga geborene Kremer junge Talente aus Estland, Lettland und Litauen. Die Kremerata Baltica zählt zu den international prominentesten Ensembles und wird weltweit gefeiert. "Ich bin auch zufrieden, dass das Kollektiv nach 20 Jahren nicht nur erwachsener geworden ist, sondern dank des immer neuen, mit voller Begeisterung hinzustoßenden Personals sein Repertoire, seinen außergewöhnlichen Geist und seinen besonderen Klang beibehalten hat", sagte Kremer.
Von der ursprünglichen Besetzung gehörten nur noch vier Musiker dem Ensemble an. "Wir haben keine Routine. Unsere Devise ist Erneuerung", sagte Kremer. Das sei wichtig, um den Geist des Orchesters jung und frisch zu halten. "Die Kremerata Baltica sollte immer eine Überraschung sein für jeden, der zuhört", betonte der Violinist. Er wünsche sich, dass das Ensemble noch weitere 20 Jahre bestehe und wolle selbst so lange wie möglich dabei bleiben, sagte Kremer.
Der Violinist wird im Oktober mit dem "Praemium Imperiale" geehrt. Die von der Japan Arts Association vergebene Auszeichnung gilt als der weltweit wichtigste Kunstpreis.
(dpa/MH)
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