Wien/Berlin (MH) – Die Wiener Staatsoper rollt am (heutigen) Donnerstagabend den roten Teppich für ihren Opernball aus. Bei der 61. Ausgabe gibt es zwei musikalische Premieren: Mit Speranza Scappucci wird erstmals eine Frau die Eröffnung dirigieren. Die Italienerin übernimmt für den erkrankten Semyon Bychkov die Leitung des Wiener Staatsopernorchesters. Sein Opernball-Debüt gibt auch Jonas Kaufmann. Der Tenor singt die Arie "La fleur que tu m’avais jetée" aus Georges Bizets Oper sowie "Dein ist mein ganzes Herz" aus Franz Lehárs "Das Land des Lächelns".
Es ist der erste Ball, den die neue Organisatorin Maria Großbauer (36) zu verantworten hat. Die Frau des Vorstandes der Wiener Philharmoniker, Andreas Großbauer, will diesmal die Oper wieder mehr in den Mittelpunkt des mondänen Festes rücken. Der bunte Blumenschmuck wurde im Stil der "Zauberflöte" arrangiert. Weitere Motive aus berühmten Opern ziehen sich durch das ganze – diesmal komplett rauchfreie – Haus. Bei mehreren Veranstaltungen im Umfeld des Balls sammelte Großbauer außerdem Geld für karitative Zwecke.
Erwartet werden rund 5.000 Gäste. Sein Debüt auf dem Fest will auch Österreichs neuer Bundespräsident Alexander Van der Bellen feiern. Einen Staatsgast hat Van der Bellen nicht eingeladen. Angekündigt hat sich zudem Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ).
Erstmals seit vielen Jahren hat sich wieder eine Gegendemonstration angekündigt. Der Protest der Veranstalter unter dem Motto "Eat the Rich" richtet sich gegen das "dekadente Fest der Reichen". Es werden laut Organisatoren rund 500 Teilnehmer erwartet. Ende der 80er Jahre wurde der Opernball von großen – teils auch gewalttätigen – Ausschreitungen überschattet.
(wa, mit dpa)
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