Köln/Berlin (MH) – Das Orchester "Concerto Köln" und der Dirigent Kent Nagano wollen Richard Wagners "Ring des Nibelungen" historisch informiert aufführen. Erstmals solle der gesamte Opernzyklus aus der Perspektive der Alte-Musik-Bewegung beleuchtet werden, teilte das Ensemble am Mittwoch mit.
In Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität und der Musikhochschule Köln untersuche man die Instrumental- und Gesangsstile sowie die Bühnenpraxis aus der Zeit des Komponisten (1813-1883). Die Ergebnisse sollen ab der Spielzeit 2020/21 aufgeführt werden.
Der historischen Aufführungspraxis sei es zu verdanken, dass es heute von vielen Komponisten und ihren Werken ein anderes Verständnis als noch vor 30 oder 40 Jahren gibt, erklärte Nagano. Wagners "Ring"-Zyklus gehöre zu den am meisten erforschten Kompositionen, "gleichwohl eine systematische Annäherung an die Tetralogie aus historisch informiertem Blickwinkel noch nicht erfolgt ist". Umso wichtiger sei es, dass man eine solche Aufgabe angeht und nun auch im romantischen Repertoire Hörgewohnheiten in Frage stellt, die bisher unumstößlich schienen, sagte er.
Die ersten Arbeiten an dem Projekt hat das Concerto Köln bereits im Mai 2017 aufgenommen. Zum offiziellen Beginn im September ist ein Symposium geplant. Sämtliche Forschungsergebnisse sollen im Open Access veröffentlicht werden.
(wa)
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