Dresden – Gaetano Donizettis Belcanto-Oper "Lucia di Lammermoor" ist erstmals nach 80 Jahren wieder an der Semperoper in Dresden szenisch aufgeführt worden und hat beim Publikum Jubel ausgelöst. Als Lucia brillierte am Samstag die russische Sopranistin Venera Gimadieva. Regie führte Dietrich W. Hilsdorf.
Auf die "Lucia" hatte Dresden lange warten müssen. Letztmals erklang der Belcanto-Klassiker hier 2008 – allerdings konzertant, also ohne Bühnenbild. Damals sang Edita Gruberova, die lange Zeit als beste Lucia-Darstellerin galt. Die Rolle gilt als besonders schwierig zu singen. Schon Maria Callas wusste ihr eine unvergleichliche Note zu verleihen.
An der Semperoper erklang zur "Wahnsinns-Arie" der Lucia – die oft von einer Querflöte begleitet wird – wie in der Originalfassung eine Glasharmonika. Lucia, die nach einer Zwangsheirat ihren ungeliebten Ehemann in der Hochzeitsnacht tötet, verfällt dem Wahnsinn und sorgt seit der Uraufführung der Oper 1835 beim Publikum für Nervenkitzel.
Die Dresdner Inszenierung von Hilsdorf konzentriert sich ganz auf den Gesang, was auch durch das schlichte Bühnenbild von Johannes Leiacker unterstützt wird. Keine bemühte Symbolik, kein erhobener Zeigefinger – die Inszenierung bleibt auf dem Boden. Warum ein richtiger Hund bei den Chorszenen mitspielen musste, darf das Geheimnis des Regisseurs bleiben. Der Vierbeiner funkte mehrfach dazwischen und musste deshalb schon in der ersten Szene vorzeitig abgehen.
(dpa/MH)
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