Sonntag, 01. April 2018 / 17:50 – 19:10 Uhr
ARTE
Konzert (Deutschland 2018, Erstausstrahlung) Eines der letzten Konzerte von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker: Nach fruchtbaren 16 Jahren wird er zum Ende dieser Saison sein Amt niederlegen. Der Konzertabend bei den Osterfestspielen Baden-Baden am vorigen Sonntag vereinte den britischen Charakterkopf und eine großartige Sängerin, die Mezzosopranistin Elīna Garanča, mit Jugendwerken von Alban Berg und Maurice Ravel.
Die Stücke sind in der Zeit des Jugendstils entstanden, als Kunst, Musik und Luxus Hand in Hand gingen: Gustav Klimt verwendete Goldgrund für seine Industriellengattinnen-Porträts, Berg und Ravel schrieben Musik für Luxusstimmen. Bergs "Sieben frühe Lieder" gleichen Jugendsünden: Drei von ihnen hat er 22-jährig bei einem Kompositionsabend uraufgeführt. Später hat er dann sieben seiner frühen Lieder zu diesem Zyklus zusammengefasst. Der junge Ravel vereinte drei Gedichte aus einer von "Tausendundeiner Nacht" inspirierten Gedichtsammlung von Tristan Klingsor zu seinen "Shéhérazade"-Liedern. Shéhérazade erzählt Geschichten aus fernen Ländern, gespickt mit orientalischem Flair, Erotik und Sinnlichkeit. Garančas ausdrucksvoller Mezzo scheint für solche behutsamen Tauchgänge ins menschliche Gefühl wie gemacht.
Hauptwerk des Abends ist Igor Strawinskys Ballettmusik "Petruschka", die 1911 uraufgeführt wurde und zusammen mit "Le Sacre du Printemps" und "Der Feuervogel" seinen Weltruhm begründete. Die Handlung spielt 1830 auf einem Jahrmarkt in Sankt Petersburg. Hauptfiguren sind drei Puppen eines Gauklers, die auf geheimnisvolle Weise zum Leben erwachen: Petruschka, die Ballerina und der Mohr.
(pt/MH)
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