Luzern (MH) – Mit einem bewegenden Konzert beim Lucerne Festival hat der Dirigent Bernard Haitink nach 65 Jahren seine internationale Pultlaufbahn beendet. Der 90-Jährige führte am Freitagabend mit den Wiener Philharmonikern und dem Pianisten Emanuel Ax das Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur von Ludwig van Beethoven auf. Mit der Sinfonie Nr. 7 E-Dur von Anton Bruckner stand zudem ein Werk eines Komponisten auf dem Programm, der Haitink seit seiner Kindheit geprägt hat. Das Publikum im ausverkauften Saal des Kultur- und Kongresszentrums Luzern dankte dem niederländischen Maestro mit stürmischem Applaus und Ovationen im Stehen.
Haitink wirkte fast 30 Jahre lang als Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra. Zudem war er musikalischer Leiter des Opernfestivals in Glyndebourne, Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra, der Staatskapelle Dresden und des Chicago Symphony Orchestra. Er ist Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker, des Chamber Orchestra of Europe und seit wenigen Tagen auch der Wiener Philharmoniker. Darüber hinaus gastierte der vielfach ausgezeichnete Musiker bei den führenden Orchestern der Welt.
Sein Karriereende hatte der Dirigent Anfang des Jahres angekündigt. Ein Hintertürchen für ein Comeback hielt er sich jedoch offen: Bei einem Notfall würde er eventuell noch einmal einspringen. Dann müssten aber viele Faktoren stimmen, etwa das Programm, die Probenzeit und die Entfernung. So würde er nicht mehr nach Amerika fliegen. "Aber im Ernst: Wenn ich endgültig aufhöre, glaube ich nicht, dass ich noch dirigieren kann", sagte der Haitink.
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(ck/wa)
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