Luzern/Berlin (MH) – Das Luzerner Theater bekommt im Sommer 2021 eine neue künstlerische Leitung. Die Opernsparte übernehmen Lydia Steier und Lars Gebhardt, das Schauspiel Katja Langenbach und den Tanz Wanda Puvogel. Die designierte Intendantin Ina Karr stellte das Team am Freitag per Videoschalte den Theatermitarbeitern vor.
"Theater ist das Gegenteil von Abstand – es bedeutet Nähe, Austausch, Reibung, Zusammenkommen", erklärte die gebürtige Stuttgarterin. "Darum ist die Vorstellung meines zukünftigen Teams für mich in diesen Zeiten ein sehr besonderer Moment. Seit Wochen konferieren wir digital miteinander, teilen unsere Pläne und Ideen für das Luzerner Theater über Videokonferenzen, entwerfen, verwerfen und hecken Projekte aus. Wir spüren angesichts der aktuellen Situation die auferzwungene Distanz und die Bedeutung von direktem Kontakt. Umso mehr freuen wir uns auf die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch die Künste und auf unser analoges, gemeinsames Theaterschaffen in Luzern."
Regisseurin Steier und Dramaturg Gebhardt, der von der Deutschen Oper Berlin kommt, sollen gemeinsam Inhalte, Spielplan, Ensemble und Regiepositionen der Musiktheater-Sparte prägen. "Wenn das Jahr 2020 eines deutlich gemacht hat, dann, dass die Strukturen und Darstellungsformen von Theatern ebenso wertvoll wie extrem verwundbar sind", sagte die US-Amerikanerin. In Luzern wolle sie ihre Arbeit "mit Blick auf die Zukunft der Oper fortsetzen". Gebhardt interessiert im Musiktheater besonders die Frage der Zeitgenossenschaft: "Wie kaum eine andere Kunstform, beschäftigt sich die Oper mit alten Formen und Stoffen, mit Geschichten, die seit Jahrhunderten immer neu befragt werden, aber auch immer neu erzählt werden müssen" betonte er.
Karr übernimmt zur Spielzeit 2021/22 die Nachfolge von Benedikt von Peter, der bereits in diesem Sommer an das Theater Basel wechselt. Ihr Vertrag läuft zunächst über vier Jahre.
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(wa)
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