"Nach der Musik" auf Bestenliste der Schallplattenkritik

16. Mai 2012 - 09:04 Uhr

Die Dokumentation "Nach der Musik" wurde von der deutschen Schallplattenkritik auf die Bestenliste des zweiten Quartals gesetzt. Regisseur Igor Heitzmann drehte das bewegende Porträt seines Vaters, des Dirigenten Otmar Suitner, im Jahr 2007. Wie die Jury am Dienstag mitteilte, rühre die hohe Qualität des Filmes daher, "dass der Autor eine Annäherung versucht, keine Abrechnung". Auch jenseits der komplizierten Vater-Sohn-Beziehung würdige der Regisseur den Musiker Otmar Suitner. Der Dirigent hatte über 40 Jahre ein ungewöhnliches Privatleben geführt, mit seiner Frau Marita in Ostberlin und seiner Geliebten Renate Heitzmann in Westberlin. Der Film "Nach der Musik" ist im Februar 2012 auf DVD erschienen.

Filmplakat

Für die aktuellen Vierteljahresliste prüften und kürten 140 Juroren die besten Tonträgerveröffentlichungen der letzten drei Monate in 28 Kategorien. 25 Titel schafften es auf die neue Bestenliste. In der Kategorie Kammermusik siegten die Geigerin Carolin Widmann und der Pianist Alexander Lonquich mit Schubert-Duos, in der Kategorie Zeitgenössische Musik das AsianArt Ensemble. Der junge Countertenor Valer Barna-Sabadus wurde für sein Debut-Album mit Hasse-Arien ausgezeichnet und Regisseur Pierre Audi für seine auf DVD dokumentierte Produktion von Vivaldis Oper "Orlando Furioso".

Im Jazz machte unter anderem eine Hommage an Paul Desmond das Rennen, im Bereich Black Music das Album "Analogtronics" und in der Popmusik Lambchops "Mr. M". Weitere Plätze auf der Bestenliste gingen an Künstler wie Claudio Abbado, Timo Gross, Isabelle Faust, Will Ozanne, Kristian Bezuidenhout sowie Rolf und Joachim Kühn. Zudem gab es gleich drei herausragende Hörbuchproduktionen: Das legendäre O-Ton-Hörspiel "JETZT" des Komponisten Luc Ferrari, erstmals auf CD dokumentarisch aufbereitet und von Gegenwartskomponisten ergänzt, daneben Max Frischs hintergründige autobiographische Erzählung "Montauk" mit Ueli Jäggi sowie die von Fritz Eckenga und Jochen Malmsheimer glänzend realisierten Legenden aus dem Ruhrpott "Wat soll dat denn".

Der Verband "Preis der deutschen Schallplattenkritik" in Bonn stellt vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen zusammen. Bewertet werden künstlerische und klangliche Qualität, Repertoirewert und Präsentation.

(wa)

Link:

http://www.schallplattenkritik.de/

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , , , , , , ,
Print Friendly