München/Berlin (MH) – Die großen Konzerthäuser von sieben Städten haben das Kyiv Symphony Orchestra auf eine spontane Deutschland-Tournee eingeladen. Damit wolle man ein Zeichen der Solidarität setzen, um das Überleben des Klangkörpers zu sichern, teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Es bestehe die akute Gefahr, dass das vor 40 Jahren gegründete Ensemble aufgelöst werden müsste.
Die Tournee beginnt am 25. April im Dresdner Kulturpalast. Zu den weiteren Stationen bis zum 1. Mai zählen das Leipziger Gewandhaus, die Berliner Philharmonie und die Hamburger Elbphilharmonie. Unter der Leitung seines italienischen Chefdirigenten Luigi Gaggero interpretiert das Orchester Werke der ukrainischen Komponisten Maxim Beresowski (1745-1777), Myroslaw Skoryk (1938-2020) und Borys Ljatoschynskyj (1894/95-1968) sowie des Franzosen Ernest Chausson (1855-1899). Solo-Violinisten des Konzerts sind Diana Tishchenko und Aleksey Semenko, die ebenfalls aus der Ukraine stammen.
"Gerade jetzt sollte die Stimme der Ukraine auf der ganzen Welt gehört werden", erklärten die Musiker des Orchesters. "Wir wollen allen Menschen Hoffnung auf eine friedliche Zukunft und den Glauben an den Wiederaufbau der Ukraine geben, die stärker und schöner als jemals zuvor sein wird." Darüber hinaus wirbt das Ensemble bei der Tournee um Unterstützung für ihre geflüchteten oder zuhause gebliebenen Landsleute.
Das Kyiv Symphony Orchestra spielt regelmäßig bei nationalen Ereignissen, etwa im August 2021 zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine. Als einziger Klangkörper des Lands hat es eine Orchesterakademie gegründet, um begabte junge Musiker gezielt zu fördern.
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(wa)
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