München/Berlin (MH) – Sir Simon Rattle hat sich erstmals als Teenager in das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks verliebt. "Damals hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich einmal Chefdirigent des BRSO und des Chors des Bayerischen Rundfunks sein würde", sagte der 68-jährige am Mittwoch in München bei der Vorstellung seiner ersten Spielzeit mit den beiden Ensembles.
Der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, der zuletzt das London Symphony Orchestra leitete, übernimmt im September die Nachfolge des 2019 verstorbenen Mariss Jansons. Mit Rattle gehe der BR in eine neue Ära, sagte Intendantin Katja Wildermuth. Der Brite stehe für einen Geist der Offenheit, der Kreativität und der Vielfalt innerhalb der klassischen Musikwelt. "Und er steht, das ist dem BR und mir persönlich besonders wichtig, auch für ein Hineinwirken in die Gesellschaft, für ein Sich-Öffnen der Klassik, für Brückenbauen und neue Zielgruppen, für Education- und Nachwuchs-Projekte", betonte sie.
Musiker und Publikum können von Rattle die ganze Bandbreite an Formaten erwarten, hieß es: vom regulären Abonnementkonzert über Familienkonzerte und Programme mit der Akademie des BRSO und dem Bayerischen Landesjugendorchester bis hin zu dem traditionellen Open-Air-Konzert "Klassik am Odeonsplatz". Das Repertoire erstrecke sich von Haydn und Mozart über Mahler, Janáček und Schönbergs "Gurre-Lieder" (als Jubiläumskonzert zum 75. Geburtstag des Orchesters) bis zu Berio und Zuraj sowie Uraufführungen von Werken von Thomas Adés, Betsy Jolas und dem jungen bayerischen Komponisten Johannes Wiedenhofer. Auch bayerische Blasmusik will der neue Chefdirigent kennenlernen. Zusammen mit dem BRSO und Ensembles aus ganz Bayern wird Rattle das Mitmach-Projekt "Symphonischer Hoagascht" gestalten.
Rattle wird der sechste Chefdirigent in der Geschichte des BRSO nach Eugen Jochum, Rafael Kubelik, Sir Colin Davis, Lorin Maazel und Mariss Jansons.
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(wa)
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