München/Berlin (MH) – Mit Haydns Oratorium "Die Schöpfung" gibt Sir Simon Rattle seinen Einstand als neuer Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Nach zwei Konzerten am (heutigen) Donnerstag und am Freitag im Münchner Herkulessaal kommt das Werk am Sonntag in der geschichtsträchtigen Basilika im oberschwäbischen Ottobeuren zur Aufführung. Als Solisten werden die Sopranistin Lucy Crowe, der Tenor Benjamin Bruns und der Bariton Christian Gerhaher zu erleben sein.
Der Komponist Haydn hat von 1796 bis 1798 an der "Schöpfung" gearbeitet. "In ihr steckt alles, die ganze Welt", sagt der britische Dirigent Rattle. "Sie ist ein Blick zurück und weit in die Zukunft dessen, was Musik alles sein kann. Sie ist Gleichgewicht und Revolution zur selben Zeit, ein Stück Aufklärung." 1946 wurde das Werk als erstes Oratorium überhaupt in der Basilika in Ottobeuren aufgeführt, damals noch auf der Orgelempore.
Rattle wurde 2021 zum Leiter des BR-Symphonieorchesters und -Chores ernannt. Der 68-Jährige ist damit der sechste Chefdirigent in der Geschichte des BRSO nach Eugen Jochum, Rafael Kubelik, Sir Colin Davis, Lorin Maazel und Mariss Jansons. Der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, der zuletzt das London Symphony Orchestra leitete, nannte es damals eine Ehre, die Nachfolge des 2019 verstorbenen Letten zu übernehmen.
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(wa)
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