Wien/Berlin (MH) – Die Wiener Philharmoniker trauern um ihr langjähriges Mitglied Peter Schmidl. Wie das Orchester am Montag mitteilte, ist der Klarinettist am Samstag "unerwartet verstorben". Schmidl wurde 84 Jahre alt. "Er war nicht nur ein herausragender Musiker, sondern auch ein wunderbarer Pädagoge, der auf unglaublich vielseitige Weise unser Kultur- und Musikleben über die Grenzen von Wien hinaus geprägt hat", erklärten Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer und Geschäftsführer Michael Bladerer.
Der 1941 im tschechischen Olmütz (damals Protektorat Böhmen und Mähren) geborene Schmidl studierte Klarinette an der Wiener Musikakademie sowie Schauspiel und Regie am Max Reinhardt Seminar in Wien. 1965 wurde er als Zweiter Klarinettist ins Orchester der Wiener Staatsoper engagiert. Drei Jahre später wurde er Erster Klarinettist und in den Verein der Wiener Philharmoniker aufgenommen.
Schmidl war Mitglied mehrerer Philharmonischer Kammermusikensembles, etwa des Wiener Oktetts, des Wiener Ring-Ensembles und der Wiener Bläsersolisten. Er war zudem Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle. Auch als Solist war Schmidl tätig und arbeitete mit Dirigenten wie Leonard Bernstein, Riccardo Muti, Seiji Ozawa oder Yehudi Menuhin. Auf Einladung Herbert von Karajans wirkte er bei zahlreichen Konzerten der Berliner Philharmoniker mit.
Ab 1967 unterrichtete Schmidl an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Von 2001 bis 2005 wirkte er als Geschäftsführer des Orchesters. 2006 wurde er zum Doyen der Wiener Staatsoper ernannt. 2010 trat er in den Ruhestand.
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(wa)
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