Samstag, 01. September 2012 / 21:50 – 22:45 Uhr
3sat
Dokumentation (Schweiz 2010) Innerhalb weniger Jahre wird aus einem Studentenensemble eines der gefragtesten Kammerorchester Europas. Die Zahl der Konzerte ist gestiegen, von 15 auf über 100 im Jahr. Das Orchester lebt wie eine Band auf Tournee, und auf der Bühne entsteht eine Energie, die alle – Musiker, Publikum und Kritiker – mitreißt. Trotzdem sind die Musikerinnen und Musiker nach wie vor freischaffend und knapp bei Kasse.
Das Kammerorchester Basel hat viel erreicht, nicht zuletzt – so empfinden viele Musiker – eine Grenze. Der große Erfolg steht im Widerspruch zu der schwierigen finanziellen Situation des Orchesters. Der Film erzählt von der Leidenschaft der Musiker für ein Orchester, das sie mit außergewöhnlichem Einsatz selbst mitgestalten, sowie von der Mühsal, im klassischen Konzertbetrieb zu überleben.
Die Dokumentation von Christine Burlet begleitet das Kammerorchester Basel auf Tournee mit Béla Bartóks "Divertimento für Streichorchester". Das Stück wurde ursprünglich für das damalige Basler Kammerorchester geschrieben. Im August 1939, unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, lud der Basler Dirigent und Mäzen Paul Sacher den Komponisten Béla Bartók in sein Ferienhaus im Berner Oberland ein. Dort schrieb Bartók das Stück in kürzester Zeit nieder. Wenige Tage später reiste er überstürzt zurück nach Budapest und bereitete seine Emigration in die USA vor. Die jungen Musiker des heutigen Kammerorchester Basel sind sich einig: das Divertimento ist mit das Spannendste, was je für Streichorchester geschrieben wurde.
(pt/wa)