Der Liebestrank mit Rolando Villazón

21. Dezember 2012 - 09:03 Uhr

Montag, 24. Dezember 2012 / 20:15 – 22:35 Uhr
ARTE

Oper (Deutschland 2012, Erstausstrahlung) Im Theater oder Film ist es längst üblich, dass Schauspieler inszenieren. Bei Opernsängern ist es hingegen eher eine Seltenheit. Der mexikanische Tenor Rolando Villazón hat Gaetano Donizettis "Der Liebestrank" oft genug mit großem Erfolg gesungen. Bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden 2012 hat er diese Oper inszeniert und dazu gleich seine Paraderolle Nemorino gesungen.

Der Liebestrank

Kaum ein anderer Sänger entwickelt seine unterschiedlichen Potenziale so konsequent weiter wie Rolando Villazón. Nach seinem Regiedebüt 2011 in Lyon geht der mexikanische Tenor noch einen Schritt weiter und inszeniert nicht nur Donizettis "L’elisir d’amore", sondern auch sich selbst in der Rolle des Nemorino. Villazóns "Liebestrank" kommt als Italo-Western daher: Die Opernbühne wird Schauplatz eines turbulenten Filmdrehs, bei dem das Publikum jede Menge Action und Stunts sowie poetische Bilder erwarten.

Rolando Villazón als Regisseur und Nemorino – allein diese Botschaft reichte aus, einen weltweiten Run auf die Tickets bei den Baden-Badener Pfingstfestspielen 2012 auszulösen. Die Rahmenhandlung der Oper: Ein Film-Team der 40er Jahre dreht in klassischer John-Ford-Kulisse einen Western. Im Mittelpunkt: der tragisch-komische Komparse Nemorino alias Rolando Villazón. Alle Verwicklungen um dessen Liebe zur Filmdiva Adina werden in der Rahmenhandlung am Set und im "Film auf dem Theater" gespiegelt. Erinnerungen und Parallelen zu den frühen Stummfilmstars wie Buster Keaton, Harold Lloyd oder Charlie Chaplin sind nicht zufällig.

Mit: Rolando Villazón (Nemorino), Miah Persson (Adina), Roman Trekel (Belcore), Ildebrando D’Arcangelo (Dulcamara), Regula Mühlemann (Gianetta), Robert Schenker (ein Co-Star im Film). Inszenierung: Ronaldo Villazón. Dirigent: Pablo Heras-Casado.

Die Rolle des Nemorino begleitet Rolando Villazón durch die vergangen Jahre – an verschiedenen großen Opernhäusern wie der Mailänder Scala, der New Yorker MET oder der Oper in Zürich sang er bereits diese Paraderolle seines Fachs. Sein Regiedebüt gab der vielfach begabte Künstler 2011 sehr erfolgreich in Lyon mit Jules Massenets "Werther".

Der 1977 in Granada geborene Dirigent Pablo Heras-Casado machte sich in den vergangenen Jahren durch Aufnahmen seltener Opern mit seinem Ensemble für Originalinstrumente in Aranjuez einen Namen. Schon in jungen Jahren hat sich Heras-Casado ein Repertoire erarbeitet, das von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik reicht.

(pt/wa)

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