Uni Hildesheim legt Studiengang für Musikvermittlung neu auf

26. Juli 2013 - 09:03 Uhr

Hildesheim/Berlin (mh) – Der Studiengang "Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung" an der Universität Hildesheim geht in die zweite Runde. Ab Januar 2014 können Berufstägige lernen, Musik in der täglichen Arbeit zu nutzen. Bewerbungen sind bis zum 01. November 2013 möglich, teilte die Universität am Donnerstag mit. Der berufsbegleitende Masterstudiengang richtet sich an Musiker, Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen und Kulturvermittler.

Werkschau

Das zweijährige Studium beinhaltet eine musikethnologische und -pädagogische Ausbildung. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Interkulturelle Musikpädagogik, Musik und Soziale Arbeit, Projektmanagement, Tonproduktion und Ensemblepraxis. Jeder Student erlernt ein Instrument, das nicht dem üblichen Repertoire aus dem eigenen Herkunftsland entspricht.

Zudem entwickeln die Teilnehmer Projekte, die sie innerhalb von zwei Jahren umsetzen. "Sie können ihre Erfahrungen unmittelbar einbringen", sagte Studiengangskoordinatorin Morena Piro. "Wir ermutigen Menschen aus Einwanderfamilien, sich zu bewerben." Vor der Aufnahme der Studenten werden ihre künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Kompetenzen geprüft.

Der erste Jahrgang befindet sich aktuell in den Projektarbeiten. Diese reichen von der interkulturellen Öffnung der Musikschule Hildesheim über den Einsatz von Musikkoffern in Niedersachsen bis zur Verwendung von Musik als Brücke zur Sprache. Im Projekt "Saz trifft Geige" treffen sich regelmäßig Jugendgruppen in Hannover.

"Das Studium bietet neben den Ausbildungsinhalten eine Chance zur Begegnung und weckt Experimentierfreude in und durch die Musik", erklärte Jana Lipnicki, die seit 2011 am Center for World Music an der Uni Hildesheim lernt. Sie schätze die Vielfalt der Gruppe: Die 20- bis 60-jährigen Studenten kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, von Erzieherin und Orchestergeigerin bis Elektrotechniker und Lehrer für herkunftssprachlichen Unterricht. Die Hälfte von ihnen hat einen Migrationshintergrund und stammt aus Ländern wie Georgien, Marokko, Türkei, Russland und Iran. Zwei Drittel haben vor Studienbeginn bereits Erfahrungen in der Integrationsarbeit gesammelt.

Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Die Seminare finden in mehrtägigen Blockveranstaltungen und an vier Wochenenden pro Semester statt. Beim Arbeitgeber kann Bildungsurlaub beantragt werden. Aufgrund der Größe des Studiengangs ist es möglich, auf die Kompetenzen der Studenten individuell einzugehen und sie für ihr jeweiliges Arbeitsfeld zu stärken.

(wa)

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Link:

http://www.musikwelt-niedersachsen.de/

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